Auch „Phantomstudenten“ genießen finanzielle Vorteile. Was ist davon zu halten?

Studieren zum Schein

An einer Hochschule eingeschrieben zu sein, lohnt sich auch finanziell. Zwar muss man einen Semesterbeitrag zahlen, dafür kann man aber die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen, ein billiges Zimmer im Wohn­heim mieten und hat eine preiswerte Krankenversicherung. Außerdem be­ziehen die Eltern bis zum 25. Lebens­jahr Kindergeld oder haben steuerli­che Vorteile.

Manche schreiben sich nach dem Ab­schluss der Schule nur ein, um diese Vorteile zu nutzen. Zu finden sind die Scheinstudenten meist in Studien­gängen, in denen nicht regelmäßig Leistungsnachweise erbracht werden müssen. Etwa im Fach Physik, wo es kaum Strukturvorgaben gibt. Offizi­elle Statistiken zur Zahl der Phan­tomstudenten gibt es nicht. Allerdings legt eine Umfrage aus dem Jahr 2013 nahe, dass es sich keineswegs nur um ein paar Ausnahmen handelt. So soll damals etwa ein Drittel der Phy­sikstudenten nur zum Schein einge­schrieben gewesen sein.

Illegal ist ein Phantomstudium nicht, höchstens unmoralisch, weil man sich auf Kosten der Allgemeinheit finanzielle Vorteile erschleicht. Außer­dem nehmen die Scheinstudenten den wirklichen Studierwilligen Studi­enplätze weg.