Ebner Stolz gehört mit 14 Standorten und 1.100 Mitarbeitern zu den größten WP-Gesellschaften in Deutschland. Daniel Geiger studierte BWL in Hohenheim und wusste schon im dritten Semester, dass Wirtschaftsprüfer genau der richtige Beruf für ihn ist.

Früh auf Kurs gegangen


Wenn man sich Ihren Werdegang ansieht, scheinen Sie schon sehr früh gewusst zu haben, dass sie eines Tages Wirtschaftsprüfer werden wollen.

Daniel Geiger

Geiger: In der Tat habe ich mir bereits im dritten Semester — damals war es ja noch ein Diplom-Studiengang — Gedanken darüber gemacht.

Und Ihr Vorhaben auch schnell in die Tat umgesetzt?

Geiger: Ich habe gleich nach dem Grundstudium drei Praktika bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften absolviert. Zwei bei Big-Four-Gesellschaften und eines bei Ebner Stolz in Stuttgart.

Vermutlich wählten Sie dann im Hauptstudium gleich die passenden Studienschwerpunkte.

Geiger: Ja, und zwar Rechnungswesen, Finanzierung, Steuern sowie Recht.

Haben Sie das ganze Studium an der Universität Hohenheim verbracht?

Geiger: Nein. Nachdem ich schon als Austauschschüler in den USA war, wollte ich dort auch studieren. Deshalb war ich für zwei Semester an der Universität von Eugene in Oregon.

War es eine gute Erfahrung?

Geiger: Auf jeden Fall. Ich kann es nur jedem empfehlen, zumal Auslandsaufenthalte im späteren Berufsleben meist schwieriger zu realisieren sind.

Viele schreckt der lange Ausbildungsweg zum Wirtschaftsprüfer ab.

Geiger: Das sind schon echte Hürden. Ich hatte das Glück, dass ich mit dem Lernen und mit Prüfungen immer gut zurecht kam, weshalb mich das nicht abschreckte. In unserer Branche hat man es größtenteils selbst in der Hand, ob man Karriere macht.

Haben Sie zuerst das Steuerberaterexamen gemacht?

Geiger: Ja, es ist immer noch üblich, dass man zunächst diese Prüfung ablegt.

Wie unterscheiden sich die beiden Examina?

Geiger: Beim Steuerberaterexamen muss man sehr viel Detailwissen mitbringen. Beim WP-Examen ist die Stofffülle zwar größer, aber es geht eher um abstrakte Fragen.

Ihr Tipp für den Nachwuchs?

Geiger: Man sollte sich so gut wie möglich vorbereiten und vor allem die Nerven behalten.

Haben Sie sich heute als Wirtschaftsprüfer auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert?

Geiger: Ja, auf Unternehmensbewertung. Das beschäftigt mich sogar so intensiv, dass ich zurzeit keine Abschlussprüfung durchführe.

In welchem Zusammenhang erfolgen die Bewertungen?

Geiger: Typischerweise im Rahmen aktienrechtlicher Bewertungen wie bei der Abfindung von Minderheitsaktionären bei einem Squeeze-out.

Wie kam es dazu?

Geiger: Das Thema faszinierte mich schon als Student. Ich schrieb auch meine Diplomarbeit dazu.

Dann hat sich also gewissermaßen der Kreis geschlossen.

Geiger: So kann man es sehen. Was jedoch nicht bedeutet, dass mich eines Tages nicht auch noch andere Themen beschäftigen.