ALDI SÜD

Als ITler im Einzelhandel

ALDI SÜD ist mit über 4.780 Filialen in neun Ländern vertreten. Jährlich werden in Deutschland etwa 30 IT-Nachwuchskräfte gesucht, die als IT-Specialist oder IT-Analyst einsteigen. WISU sprach mit Jan Oppermann, der als IT-Analyst in der Abteilung „International IT" des Unternehmens arbeitet.

WISU: Wie kommt es, dass ein Handelsunternehmen wie Ihres relativ viel IT-Nachwuchs sucht?

Oppermann: Wir sind nicht nur ein großes Unternehmen mit ca. 30.700 Mitarbeitern allein in Deutschland, wir betreiben unsere IT auch selbst, haben sie also nicht an Dritt-Unternehmen outgesourct. Das erfordert eine recht große IT-Abteilung, die zudem ständig wächst.

WISU: Entwickeln Sie auch Ihre Software selbst?

Oppermann: Wir lassen sie von Software-Häusern speziell für uns entwickeln, in Einzelfällen greifen wir auch auf Standardlösungen zurück, die dann an unsere Zwecke angepasst werden.

WISU: Befasst sich Ihr Unternehmen auch mit Themen wie RFID, der Bezahlung per Smartphone, mit Social Media, Green IT oder Cloud Computing?

Oppermann: Wir beobachten diese und andere Entwicklungen natürlich mit großer Aufmerksamkeit, um abschätzen zu können, ob und wann sie für uns Sinn machen. Green IT ist im Rahmen von Corporate Responsibility natürlich ein großes Thema bei uns. Beim Cloud Computing greifen wir nicht auf externe Anbieter zurück, sondern ziehen eigene Lösungen vor.

WISU: Sie selbst arbeiten als IT-Analyst in der Abteilung „Internationale IT". Worum geht es dabei?

Oppermann: Wir sind wie gesagt in vielen Ländern aktiv. Unsere Abteilung sorgt dafür, dass die Prozesse — soweit dies Sinn macht und notwendig ist — in allen Ländern vereinheitlicht und standardisiert werden.

WISU: Was macht ein IT-Analyst?

Oppermann: Ich bin mit der Analyse und Planung der IT-Infrastruktur befasst, mit verschiedensten Projekten und deren Management. Daneben gibt es das Tagesgeschäft, zu dem beispielsweise auch Trouble Shooting gehören kann, wenn plötzlich irgendwo Probleme auftreten, die schnell gelöst werden müssen.

WISU: Wie kamen Sie zu ALDI SÜD?

Oppermann: Ich habe Kommunikations- und Medienwissenschaften mit Schwerpunkt Mensch-Maschine-Interaktion studiert und nebenbei im Bereich Server-Administration gearbeitet. Da ich im IT-Projektmanagement mit internationaler Ausrichtung tätig sein wollte, war das Unternehmen der ideale Arbeitgeber für mich.

WISU: Kann man aus Ihrem Werdegang schließen, dass nicht nur reine IT-Leute gesucht werden?

Oppermann: Da wir thematisch das ganze IT-Umfeld abdecken, haben bei uns neben reinen Informatikern auch Wirtschaftsinformatiker, Betriebswirte mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieure und Absolventen anderer Studiengänge, die eine Berührung mit IT haben, eine Chance.

WISU: Wie wichtig sind Praktika?

Oppermann: Es ist immer gut, möglichst viele praktische Erfahrungen während des Studiums zu sammeln. Wir selbst bieten ein vierwöchiges Kompakt-Praktikum an, an dem man auch als ITler teilnehmen kann.

WISU: Sind Auslandserfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse relevant?

Oppermann: Weniger bei der „Nationalen IT", bei der „Internationalen IT" auf jeden Fall. So habe ich ständig Kontakt mit Mitarbeitern im Ausland, wobei wir meist Englisch miteinander sprechen.

WISU: Welche Rolle spielen die Abschlussnoten?

Oppermann: Die Abiturnote und die Abschlussnoten beim Studium sind natürlich wichtig. Letztlich entscheidet jedoch der Gesamteindruck. Es geht also auch um Soft Skills, wobei Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Flexibilität besondere Bedeutung haben. So bin ich ständig mit neuen Aufgaben konfrontiert, oft auch mit ganz überraschenden. Gute Selbstorganisation und gutes Selbstmanagement spielen also ebenfalls eine Rolle.

WISU: Müssen Sie viel reisen?

Oppermann: Einsätze vor Ort gehören dazu, in meiner Abteilung geht es entsprechend ins Ausland.

WISU: Durchlaufen Einsteiger in den IT-Bereich ein spezielles Einarbeitungsprogramm?

Oppermann: Ja. Es dauert mehrere Monate. In dieser Zeit lernt man alle Abteilungen und Bereiche kennen. Dabei arbeitet man beispielsweise auch im Verkauf in unseren Filialen mit.

WISU: Als ITler?

Oppermann: Es ist ein wichtiges Prinzip bei ALDI SÜD, dass jeder während der Ausbildung den Verkauf, also den Kernbereich des Unternehmens, kennenlernt. Nur so versteht man die Geschäftsabläufe, was gerade auch für die IT besonders wichtig ist, zumal sie heute alle Bereiche des Unternehmens durchdringt.

WISU: Ihr Unternehmen hat zahlreiche Standorte in Deutschland. Wo sitzt die IT-Abteilung?

Oppermann: Hier in Mülheim an der Ruhr, in der Nähe von Essen, Duisburg und Düsseldorf.

WISU: Durchlaufen die Bewerber ein Assessment Center?

Oppermann: Nein. Es finden Einzelgespräche in den Fachabteilungen statt.

Kontakt: ALDI Einkauf GmbH & Co. OHG, Mintarder Str. 38 - 40. 45481 Mülheim a.d. Ruhr, E-Mail: it@aldi-sued.de. Weitere Infos unter karriere.aldi-sued.de.

 

(aus WISU 8-9/11)