Berufsreport Steuerberatung

Viel mehr als Steuern

Was würde man nur ohne Steuerberater machen? Doch sie helfen nicht nur Privaten und Unternehmen bei Steuerfragen. Ihr Tätigkeitsfeld ist viel größer.

Es gibt nur wenige Themen, die so leidenschaftlich diskutiert werden wie Steuern. Keiner zahlt sie gern, doch zumindest sind sich alle einig, dass es ohne sie nicht geht. Denn der Staat hat viele Aufgaben, und das kostet Geld, viel Geld sogar. Zudem kommen ständig neue hinzu.

Ist man beim Thema Steuern, ist auch das Thema Steuerverschwendung nicht weit. Der Berliner Flughafen, Stuttgart 21, die Hamburger Elbphilharmonie, Budgetüberschreitungen am laufenden Band. Und das sind nur einige von vielen. Von der Blamage, dass es ein Land wie Deutschland in acht Jahren nicht schafft, einen Flughafen zum Laufen zu bringen, gar nicht erst zu reden. Und er ist sogar schon wieder zu klein. Das Drama Bundeswehr ersparen wir uns. Allein der Fall Gorch Fock sagt genug.

Baker Tilly

Besser geht es nicht

Baker Tilly ist in 148 Ländern vertreten. Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gehört in Deutschland zu den zehn größten. Louisa Jonat war bereits mit 23 Jahren Steuerberaterin, ist heute Managerin und arbeitet in München.

Louisa Jonat

Wann haben Sie gewusst, dass Sie Steuerberaterin werden wollten?

Jonat: Zu Anfang meines Studiums an der LMU München habe ich noch nicht darüber nachgedacht, mich auf den Schwerpunkt Steuern zu fokus­sieren. Ich dachte eher an Marketing. Dann war Jura eine Option. Ich ent­schied mich aber dagegen, da mir auch an betriebswirtschaftlichen Kenntnis­sen gelegen war, und orientierte mich im Verlauf des Bachelors dann Rich­tung Steuern und Accounting.

Womit es dann wohl im Masterstu­dium weiterging.

Jonat: Ja, da spezialisierte ich mich konsequent auf Steuern.

Sie haben dann erstaunlich schnell Ihr Steuerberaterexamen abgelegt.

Jonat: Genau, ich war 23 Jahre alt.

Das klingt rekordverdächtig.

Jonat: In dem Jahrgang war ich in der Tat die Jüngste. Ich sehe mich deshalb aber nicht als Vorbild für andere, da bei so etwas unweigerlich das Pri­vatleben ziemlich kurz kommt. Letzlich sollte man den eigenen Weg ge­hen, den eigenen Rhythmus finden und es so machen, wie es für einen selbst am besten ist.

Haben Sie einen Tipp für die Exa­mensvorbereitung?

Jonat: Es empfiehlt sich, in einer Grup­pe, in einer Arbeitsgemeinschaft zu ler­nen. Das ist sehr motivierend.

Als Hürde gilt allgemein die Klau­surtechnik.

Jonat: Juristinnen und Juristen ist sie aus dem Studium sehr vertraut, als Betriebswirtin und Betriebswirt muss man da einiges lernen. Wichtig ist, Übungsklausuren nicht nur zu schrei­ben, sondern sie auch nachzuarbei­ten, um zu sehen, wo man Fehler ge­macht hat.

Ihr ursprüngliches Interesse an Ju­ra wird durch das Steuerrecht dann doch noch etwas befriedigt.

Jonat: Ja, als Steuerberaterin arbei­tet man gewissermaßen an der Schnitt­stelle von Jura und BWL.

Ihr frühes Examen lässt vermuten, dass Sie ziemlich viel Biss haben.

Jonat: Da ist schon etwas dran. Wenn ich mir etwas vornehme, verfolge ich es auch konsequent.

Gute Voraussetzungen für eine stei­le Karriere.

Jonat: Wie sagt man hier in München? Schaun mer mal. Jetzt bin ich erst ein­mal als Steuerberaterin glücklich, weil mir der Beruf echt Freude bereitet.

Haben Sie schon ein Spezialgebiet ins Auge gefasst?

Jonat: Derzeit arbeite ich auch im in­ternationalen Steuerrecht, das ich sehr spannend finde. Hier bei Baker Tilly kann man in Ruhe seine Interes­sen entwickeln, was mir sehr gut ge­fällt.

Was hat Sie zu dem Unternehmen gebracht?

Jonat: Dass man hier ein breites Ar­beitsfeld hat, also auch generalis­tisch arbeiten kann.

Spielen Sie mit dem Gedanken, auch noch das Wirtschaftsprüferexamen abzulegen?

Jonat: Ich weiß, dass das einige nach dem Steuerberaterexamen anstreben, kann es mir im Moment aber nicht so recht vorstellen. Eher würde ich mich auf Steuerrecht spezialisieren und da­rin Expertin werden.

Sie sind jetzt knapp acht Monate bei Baker Tilly. Wie war die Start- und Einarbeitungsphase?

Jonat: Ausgesprochen angenehm. Ich wurde sehr freundlich aufgenommen. Man geht sehr kollegial miteinander um und hilft sich gegenseitig, wo man kann. Besser geht es nicht.

Es ist verständlich, dass es die Bürger aufregt, wenn der Staat verantwortungslos mit ihrem Geld umgeht. Denn die Steuern, die sie dem Finanzamt überlassen müssen, müssen erst einmal verdient werden. Wenn sie dann hören, dass ein durchschnittlicher deutscher Haushalt erst ab Mitte Juli für die eigene Tasche arbeitet und der ganze Verdienst davor an den Staat fließt, verfinstern sich die Gesichter zu Recht erneut. Und da hilft es schon gar nicht, dass die Bürger seit Jahren erleben müssen, wie sich der Staat beim Soli windet. Bis heute, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung, obwohl er dank der guten Konjunktur seit Jahren enorme Steuereinnahmen hat und durch die niedrigen Zinsen noch viele Milliarden beim Schuldendienst spart. Was nur erneut beweist, dass Steuern und Abgaben, die einmal in der Welt sind, so gut wie nie rückgängig gemacht werden.

Kein Wunder, dass Steuern ein emotional aufgeladenes Thema sind. Das wird auch so mancher Absolvent bestätigen, wenn er erstmals seine Gehaltsabrechnung in Händen hält und voller Entsetzen sieht, wie sein Bruttogehalt, das sich eigentlich ganz erfreulich anhört, dank Steuern und der Sozialabgaben beträchtlich zusammengeschmolzen ist. Und er bekommt das verdiente Geld nicht einmal in die Hand, weil der Arbeitgeber die Steuern und die anderen Abgaben direkt an den Staat abführen muss.

Ob der Steuerberater helfen kann? Vielleicht da und dort ein bisschen, indem er auf Absetzungsmöglichkeiten aufmerksam macht, die sonst bei der Jahreserklärung möglicherweise vergessen werden. Doch seine Steuerkünste enden an den Grenzen des Steuerrechts, das selbstverständich auch er beachten muss.

Steuern haben es also in sich. Auch deshalb, weil sie überall lauern. Viele vergessen gern, dass sie nicht nur die Einkommensteuer zahlen, sondern zudem Umsatzsteuer, Kfz-Steuer, Mineralölsteuer, Versicherungsteuer, eventuell Erbschaft- und Schenkungsteuer, Grunderwerbsteuer sowie Alkoholsteuer, Tabaksteuer, Kaffeesteuer und Hundesteuer. Die Kaffeesteuer ist besonders absurd, da es inzwischen gefestige Meinung in der Ernährungswissenschaft ist, dass zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag der Gesundheit dienen. Wer also etwas für seine Gesundheit tun will, wird bestraft. Natürlich gibt es noch viel mehr Steuern. Unternehmer haben es auch noch mit der Gewerbesteuer zu tun, einer deutschen Spezialität, von der man in anderen Ländern noch nie etwas gehört hat.

Mazars

Die Aussichten: Sehr gut

In Deutschland ist man an 12 Standorten vertreten, weltweit mit über 42.000 Beschäftigten an mehreren Hundert. Damit ist Mazars eine der ersten Adressen für alle, die in die Steuerberatung einsteigen wollen. Dass es ein Beruf mit Zukunft ist, steht außer Frage, meint Lorenz Rogall, Head of Talent Acquisition.

Täuscht der Eindruck, oder nimmt der Bedarf an Steuerberatern zu?

Rogall: Was unsere Gesellschaft an­belangt, nimmt er zu, auch weil wir in Deutschland auf Expansionskurs sind. Generell lässt sich sagen, dass Steuer­angelegenheiten — allein schon durch die Globalisierung — immer komplexer werden und damit auch mehr Fach­leute benötigt werden.

Viele Absolventinnen und Absolven­ten suchen einen krisenfesten Be­ruf, der ihnen auch später ein über­durchschnittliches Einkommen ga­rantiert.

Rogall: Da sind sie in diesem Beruf goldrichtig, wie die Corona-Krise eben wieder bewies. Der Bedarf an steuer­lichen Beratungsleistungen hat nicht abgenommen. Er ist — in diesem Fall wegen der staatlichen Hilfsleistungen — eher noch gestiegen. Das dürfte auch in Zukunft so bleiben.

Manch einer macht sich Sorgen, dass die Digitalisierung Steuerbera­ter-Roboter mit sich bringt, die ihn arbeitslos machen könnten.

Rogall: Die Digitalisierung wird sicher dazu führen, dass gewisse Routinear­beiten automatisiert werden, was be­reits heute zum Teil der Fall ist. Sie werden den Steuerberater aber ebenso wenig ersetzen wie den Anwalt, den Arzt oder den Unternehmensberater. Einfach, weil Beratung viele individu­elle Elemente enthält, weshalb ge­zielt auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mandaten oder Patienten einge­gangen werden muss.

Vielleicht verschafft die Digitalisie­rung durch die Übernahme von Routinearbeiten sogar mehr Zeit für in­dividuelle Beratung.

Rogall: Davon wird heute allgemein ausgegangen, womit sie den Beruf im Ergebnis noch interessanter macht.

Es gibt viele Wege zum Steuerbe­rater. Der einfachste ist, nach dem Bachelor als Steuerassistent anzu­fangen. Welcher Weg empfiehlt sich am ehesten?

Rogall: Das lässt sich nicht generell beantworten. Dazu sind die Möglich­keiten zu vielfältig und die Interessen­lagen zu unterschiedlich. Dem einen reicht ein BWL-Bachelor, die andere will ihr Wissen durch einen Steuer-Master vertiefen. Dann gibt es spezi­elle Studiengänge, die die Assisten­tenzeit um ein Jahr verkürzen.

Bevorzugen Sie bestimmte Ausbil­dungswege?

Rogall: Uns sind alle Bewerberinnen und Bewerber willkommen. Auch weil wir selbst eine sehr gute Ausbildung bieten.

Sollte ein Bachelor berufsgleitend einen Master machen wollen ...

Rogall: ... dann unterstützen wir das, weil das Wissen, das er oder sie da­bei erwirbt, letztlich auch uns dient.

Ihre Gesellschaft ist in über 90 Län­dern präsent, was sie für viele zu­sätzlich interessant macht, die ein­mal im Ausland arbeiten wollen.

Rogall: Für sie ist unser MOVE-Pro­gramm genau das Richtige. Es er­möglicht es, drei bis sechs Monate in einer unserer ausländischen Depen­dancen zu verbingen.

Mazars ist eine französische Ge­sellschaft. Bedeutet das, dass man Französisch sprechen sollte, um bei Ihnen zu arbeiten?

Rogall: Mazars ist zwar französischen Ursprungs, das Hauptquartier ist in Paris. Wir verstehen uns jedoch als globales Unternehmen. In jedem Land, in dem wir vertreten sind, wird auch die Landessprache gesprochen. Und unsere internationale Unternehmens­sprache ist Englisch.

Wie einmal ein weiser Mann sagte, ist der Staat nirgends so kreativ wie bei der Erfindung von Steuern. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Schon mancher hat sich gewundert, warum es bei diesem Steuerpanoptikum noch nie zu einer Steuerrevolte in Deutschland gekommen ist. In Nordamerika führte so etwas einst dazu, dass sich die damaligen Siedler von ihrer Kolonialmacht Großbritannien trennten, bis eines Tages die USA entstanden. Stichwort: Boston Tea Party. „Born free, taxed to death“, sagt man heute noch in den USA. Ist natürlich etwas übertrieben, doch richtig ist: Im Leben sind nur zwei Dinge sicher: der Tod und die Steuern.

Steuerberater sind also mehr als notwendig. Allein schon, weil sie meist die Einzigen sind, die sich noch im hochkomplexen Steuerdschungel auskennen. Und der besteht nicht nur aus Steuergesetzen, hinzu kommen noch zahllose und immer wieder neue Urteile der Finanzgerichte und Erlasse der Finanzbehörden.

Da wird verständlich, warum auch in Deutschland immer wieder der Ruf nach einer Flat Tax oder zumindest nach einem stark vereinfachten Steuersystem laut wird. Die Steuerberater würde es nicht etwa arbeitslos machen, da noch genug zu tun bleibt. Im Übrigen sind es oft auch sie, die auf Vereinfachungen drängen. Denn nicht zuletzt leiden auch sie unter der ständigen Flut von Regelungen, die alle beachtet werden wollen. Geschieht das nicht, kann es zu Regressforderungen der Mandanten kommen.

Natürlich kann man sich damit trösten, dass auch in anderen Berufen lebenslanges Lernen angesagt ist. So müssen sich auch Ärzte laufend weiterbilden, um auf dem neuesten Stand der Medizin zu bleiben. Andernfalls können auch hier Klagen seitens der Patienten drohen. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied: Die Medizin steht im Dienste des Menschen und hat es mit Naturwissenschaften wie Biologie, Chemie, Physik oder Pharmazie zu tun. Steuern sind hingegen von Menschen gemacht. Und ob sie immer dem Menschen dienen, darf bezweifelt werden.

DATEV

Ein Führerschein besonderer Art

Wer schon früh am Beruf des Steuerberaters interessiert ist und erste Erfahrungen sucht, sollte den DATEV-Führerschein machen, meint Giovanni Tochini. Er hat ihn in seinem Bachelor-Studium erworben und arbeitet in der Produktentwick­lung der DATEV.

Allen, die in den Beruf des Steu­erberaters reinschnuppern wol­len, empfehlen Sie, den DATEV-Füh­rerschein zumachen. Was ist das genau?

Tochini: Es ist ein Zertifikat, dass man an einer Schulung teilgenommen hat, bei der einem grundlegende Kenntnis­se der Steuerberaterbranche und prak­tische Kenntnisse unserer Software vermittelt wurden.

In diesem Zusammenhang muss man wissen, dass die DATEV auch ein Software-Haus ist.

Tochini: Es ist sogar eines der größten Deutschlands. Die DATEV ist eine Ge­nossenschaft, zu deren Aufgaben es gehört, den Mitgliedern, die neben Steuerberatern auch Wirtschaftsprü­fer und Anwälte sein können, und de­ren Mandanten leistungsfähige Soft­ware für ihre Arbeit zur Verfügung zu stellen.

Findet die Ausbildung für den Füh­rerschein bei der DATEV in Nürn­berg statt?

Tochini: Der DATEV-Führerschein ist ein exklusives Angebot an deutschen Hochschulen, die der DATEV-Partner­schaft für Bildung angeschlossen sind.

Gibt es das Angebot an allen Hoch­schulen?

Tochini: Nicht an allen, aber an vielen. Welche es sind, kann man auf unse­rer Internet-Plattform „Students online“ sehen.

Wie erfolgt die Ausbildung?

Tochini: Es ist eine Kombination aus E-Learning und Präsenzunterricht.

Ist sie Teil der regulären Taxation-Studiengänge?

Tochini: Es ist eine freiwillige Ausbil­dung, die sich flexibel an die Studien­gänge anpassen lässt.

Muss man am Ende auch eine Prü­fung bestehen?

Tochini: Ja, es ist eine zentrale bun­desweite Online-Prüfung.

Bringt einem diese Ausbildung auch etwas fürs Studium?

Tochini: Auf jeden Fall. Ich habe damit einen sehr guten Einblick in das ganze Thema Taxation erhalten. Bei einem Lernmodul wird man beispielsweise in die Grundlagen der Finanzbuchhal­tung eingeführt.

Erfährt man dabei auch, wie die täg­liche Arbeit des Steuerberaters aus­sieht?

Tochini: Das ist ein ganz wichtiger Teil. Denn es geht auch darum, Einblick in diesen Beruf zu gewinnen.

Von dem die meisten vermutlich keine konkrete Vorstellung haben.

Tochini: Allenfalls diejenigen, die dort schon einmal ein Praktikum gemacht haben. Deshalb erfährt man auch, wie in einer Steuerkanzlei gearbeitet wird, was alles zur Ausbildung des Steu­erberaters gehört, welche Voraus­setzungen man für das Steuerbera­terexamen erfüllen muss und vieles mehr.

Hilft das Zertifikat, wenn man sich auf eine Steuerassistentenstelle bei einer Steuerberatungsgesellschaft bewirbt?

Tochini: Mit Sicherheit. Denn es zeigt, dass man bereits über solide Soft­ware-Kenntnisse verfügt und sich schon eingehend mit dem Beruf des Steuerberaters befasst hat.

Er ist ja nach wie vor sehr gefragt und genießt hohes Ansehen.

Tochini: Nicht nur das. Er ist auch sehr attraktiv, weil er zukunftssicher ist und die Verdienstmöglichkeiten überdurchschnittlich sind. Man kann ihn selbständig als Freiberufler oder als Angestellter in einer Steuerbera­tungsgesellschaft ausüben. Häufig ge­lingt dort dann der Sprung zum Part­ner, was in der Regel mit einem höhe­ren Einkommen verbunden ist.

Interessant ist auch, dass immer weniger von Steuerwettbewerb die Rede ist. Schon gar nicht in Europa, wo die Parole eher Vereinheitlichung lautet. Darunter versteht man den Wettbewerb von Steuersystemen, der sogar zu einem Standortvorteil für ein Land führen kann. Dabei geht es nicht darum, sich mit irgendwelchen Steuerparadiesen in der Südsee zu vergleichen. Sondern mit anderen Industriestaaten, die ihre Finanzen intelligenter regeln und ihre Bürger deshalb oft wesentlich weniger mit Steuern belasten. Es sind dennoch moderne Staatswesen mit hohem sozialen Niveau und einer hervorragenden Infrastruktur. Die Schweiz ist nur eines von mehreren Beispielen.

Angesichts der Komplexität des deutschen Steuersystems und -rechts wird auch klar, warum die Ausbildung zum Steuerberater in der Regel drei Jahre dauert und am Ende ein schweres Examen mit einer Durchfallquote von über 50 Prozent steht. Wobei es Wiederholungsmöglichkeiten gibt, die die Statistik am Ende mildern. Dennoch muss man sich monatelang intensiv auf das Examen vorbereiten. Es ist sogar so schwer, dass fast alle bei der Vorbereitung spezielle Steuerlehrgänge heranziehen, da sie sich sonst kaum Chancen ausrechnen. Ähnliches kennen auch Jurastudenten und Rechtsreferendare, nur dass man hier von Repetitorium und vom Repetitor spricht.

All das führte in den letzten Jahren dazu, dass die Anmeldungen für die Steuerberaterprüfung erheblich zurückgegangen sind. Was die Diskussion immer wieder entfacht, ob es nicht Zeit sei, das Examen zu entrümpeln und umzustrukturieren. Die Kritik geht vor allem dahin, dass die Kandidaten zu viel auswendig lernen müssten, obwohl man sich die nötigen Informationen in der Praxis heute bei Bedarf schnell mittels moderner Kommunikationsmittel beschaffen könne.

Für viele, auch für kleine mittelständische Unternehmer, sind Steuerberater heute mehr als nur Fachleute, die dafür Sorge tragen, dass die Steuererklärungen rechtzeitig und vollständig abgegeben werden. Sie werden bei vielen Fragen herangezogen, vor allem natürlich bei solchen, die finanzielle Auswirkungen haben. Und Steuerberater, vor allem ältere, haben in vielen Dingen jahrzehntelange Erfahrungen, die dann zu guten Empfehlungen führen. Oft sind es auch betriebswirtschaftliche Ratschläge, die auf ähnlichen Fälle bei anderen Mandanten beruhen.

Es ist dieses gestalterische Element, das vielen Steuerberatern so gut gefällt und weshalb sie ihren Beruf oft besonders lieben. Denn nichts ist für einen Dienstleister — und das sind Steuerberater in erster Linie — befriedigender als glückliche Kunden, denen wirklich geholfen wurde. Hinzu kommt, dass sie eng mit der Wirtschaft verbunden sind und so deren Sorgen und Nöte, aber auch deren Chancen kennen. Denn früher oder später landet alles in Form verdichteter Zahlen auf ihrem Schreibtisch.

Trotz des gelegentlich immer wieder aufflackernden Unmuts wegen des komplizierten Steuersystems üben Steuerberater ihren Beruf ganz überwiegend gern aus. Fragt man sie, ob sie ihn nochmals wählen würden, hört man sehr oft ein überzeugendes „Ja“. Und in der Tat bietet der Beruf zahlreiche Vorteile, gleichgültig ob man selbständiger Steuerberater mit eigener Kanzlei ist oder als Angestellter in einer größeren Steuergesellschaft arbeitet. Zukunftssorgen muss man sich als Steuerberater auch nicht machen. Steuern sind nicht vom Aussterben bedroht, womit auch immer entsprechender Rat notwendig ist. Daran wird selbst die fortschreitende Digitalisierung, die auch diesen Beruf erfasst hat, nichts ändern. Der Steuerberater wird dadurch nicht etwa überflüssig, stattdessen werden ihm Routinearbeiten abgenommen, was mehr Zeit für Beratung schafft.

BDO

Wie Sherlock Holmes

Alles begann damit, dass sie sich bereits während ihres Jurastudiums in Moskau für Steuern interessierte. Heute ist Aleksandra Wolowikowa Tax Consultant bei BDO in Berlin. Die Steuer- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gehört hierzulande zu den fünf größten.

Aleksandra Wolowikowa

Sie haben kürzlich die Klausuren des Steuerberaterexamens hin­ter sich gebracht. War es stressig?

Wolowikowa: Die Anspannung ist na­türlich groß, denn das Examen ist ja nicht einfach und die Vorbereitung darauf sehr intensiv. Ich hatte mich — wie die meisten — dafür vier Monate freistellen lassen und auch an einem Steuerlehrgang teilgenommen, der ebenfalls fast unumgänglich ist.

Obwohl ja eine jahrelange Ausbil­dung als Steuerassistent hinter ei­nem liegt.

Wolowikowa: Das liegt einfach daran, dass in der Prüfung zum Teil ganz an­dere Dinge notwendig sind, beispiels­weise Klausurtechnik.

Wann erfahren Sie das Ergebnis?

Wolowikowa: Etwa Mitte Dezember. Wenn es geklappt hat, geht es im Feb­ruar in die mündliche Prüfung.

Wir drücken Ihnen die Daumen!

Wolowikowa: Danke!

Welche Ausbildung haben Sie davor durchlaufen?

Wolowikowa: Ich habe in Moskau Ju­ra studiert. Mit 25 Jahren bin ich nach Deutschland gekommen und habe an­schließend an der Uni Potsdam den Steuer-Master gemacht.

Hatten Sie davor schon in Russland Deutsch gelernt?

Wolowikowa: Nein, die Sprache habe ich mir erst hier angeeignet.

Und dann auch noch so ein schwieri­ges Fach wie Steuern studiert? In dem es nur so von komplexen Re­geln und schwer zu verstehenden Begriffen wimmelt?

Wolowikowa: Anfangs war das in der Tat alles andere als einfach. Doch ir­gendwie gehört es zu meinem Natu­rell: Schwierige Dinge haben mich ei­gentlich noch nie abgeschreckt. Ganz im Gegenteil.

Wie sind Sie überhaupt auf das Fach Steuern gekommen?

Wolowikowa: Steuern hatte mich be­reits während des Studiums in Mos­kau interessiert. Außerdem dachte ich, dass sich damit gute Berufsaussich­ten verbinden würden.

Etwa nach dem Motto: Steuern wird es immer geben?

Wolowikowa: So könnte man sagen.

In welchem Bereich arbeiten Sie?

Wolowikowa: Vorwiegend im Unter­nehmenssteuerrecht, oft auch mit in­ternationalem Bezug.

Wozu man gut Englisch sprechen sollte.

Wolowikowa: Das habe ich bereits in Moskau gelernt.

Internationales Steuerrecht gehört nicht gerade zu den einfachen Ma­terien.

Wolowikowa: Das stimmt. Auch hier reizen mich vor allem wieder die be­sonders schwierigen Aufgaben, bei denen man wie Sherlock Holmes die Lösung finden muss. Hat man dann für den Mandanten ein gutes Ergeb­nis erzielt, ist das ein sehr befriedi­gendes Gefühl.

Was ist, wenn Sie eines Tages in ei­nem anderen Steuergebiet arbeiten möchten?

Wolowikowa: Das wäre kein Problem, solche Wechsel sind ohne weiteres möglich. Momentan bin ich jedoch mit dem Unternehmenssteuerrecht aus­gesprochen glücklich, auch weil ich sehr gern international arbeite.

Die Beratung von Mandanten ist ja oft Teamwork.

Wolowikowa: Sehr häufig sogar. Da kommt es darauf an, dass man sich ge­genseitig unterstützt. Denn niemand weiß alles. Und der Teamgeist hier bei BDO ist ausgesprochen groß. Das be­geistert mich immer wieder.

Gleichzeitig übt man einen vom Staat lizensierten und überwachten freien Beruf aus, ähnlich wie Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Notare, Ärzte oder Apotheker. Man ist also vor Konkurrenz geschützt: Niemand kann einfach — bei Unternehmensberatern, deren Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, ist das anders — ein Schild an die Tür seines Büros nageln und sich als Steuerberater ausgeben, der nicht das Steuerberaterexamen abgelegt und von der Steuerberaterkammer als Steuerberater bestellt ist. Die Einzigen, die auch steuerlichen Rat geben dürfen, sind Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte. Letztere selbst dann, wenn sie nicht die Zusatzbezeichnung „Fachanwalt für Steuerrecht“ tragen.

Nicht anders als bei den anderen genannten freien Berufen wird auch dem Steuerberater viel Vertrauen entgegengebracht. Nicht nur weil er — was seine Mandanten betrifft — zur Verschwiegenheit verpflichtet ist, sondern auch weil man sich erhofft, dass er sich in der byzantinischen Steuerwelt so perfekt auskennt, dass er stets das Beste für einen herausholt.

Millionen Steuerzahler, seien es Angestellte, Selbständige oder Kleinunternehmer, denken so. Große Firmen ohnehin. Denn sollten sie gravierende Fehler bei den Steuern machen, kann das richtig teuer werden, manchmal sogar die Rentabilität des Unternehmens infrage stellen.

Bei kleineren Mandanten wie Freiberuflern und Handwerkern übernimmt der Steuerberater häufig auch die gesamte Buchführung mitsamt der Lohnbuchhaltung und Steuerbilanz. Aber auch in größeren Unternehmen spielt er eine bedeutende Rolle. Seine umsichtige Steuerplanung und -gestaltung trägt dazu bei, dass Gewinne maximiert und Verluste minimiert werden. Kommt es zu Streitigkeiten mit den Finanzbehörden, berät er seine Mandanten und vertritt sie, wenn nötig, auch vor Gericht.

Doch Steuerberater vertreten nicht nur die Interessen ihrer Mandanten. Sie sind zudem Organe der Steuerrechtspflege und tragen damit — ebenso wie Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Notare — auch gesellschaftliche Verantwortung, was sie beispielsweise zu gründlichem und gewissenhaftem Arbeiten verpflichtet.

Damit wird deutlich: Der Beruf des Steuerberaters ist äußerst facettenreich. Zu seinen Aufgaben zählen beispielsweise auch Unternehmensbewertungen, etwa bei Due-Diligence-Prüfungen. Er kann Gutachter und sogar Testamentsvollstrecker sein. Und wer ein Unternehmen gründen will, tut gut daran, zuvor die Meinung eines Steuerberaters einzuholen. Das kann später viel Ärger und Frust ersparen.

Auch der Verdienst kann sich sehen lassen. Er beläuft sich durchschnittlich auf rund 80.000 Euro. 30-jährige Steuerberater verdienen im Schnitt etwa 50.000 Euro. Hat man die 40 überschritten, bringt man als Steuerberater bereits 82.000 Euro mit nach Hause. Mit 45 Jahren sind es dann knapp 100.000 Euro. Wie stets sind solche Durchschnittsverdienste lediglich Orientierungshilfen. Im Einzelfall kann das Einkommen weit darüber, aber auch einiges darunter liegen.

Ist man Partner in einer Steuerkanzlei, die auch Großmandate betreut, kann der Verdienst sogar erheblich höher sein. Verständlich, dass viele — auch wegen der Freiheiten, die man als Selbständiger hat — mit dem Gedanken spielen, eine eigene Kanzlei zu gründen, eine zu übernehmen oder in eine einzusteigen.

Wer eine Kanzlei übernimmt, muss nicht erst mühsam einen Mandantenstamm aufbauen. Da viele Kanzleiinhaber aus Altersgründen derzeit einen Nachfolger suchen, sind die Aussichten, eine passende Kanzlei zu finden, recht gut. Zu den Risiken, die es dabei zu beachten gilt, gehört ein überalterter Mandantenstamm, der möglicherweise mit dem Kanzleiinhaber in Rente geht. Auch Kanzleien, die von wenigen Mandanten abhängig sind, gelten als problematisch.

Wer jedoch das unternehmerische Risiko einer eigenen Steuerkanzlei und die damit verbundene Organisation und Verantwortung scheut und sich deshalb auf Steuerberatung beschränken möchte, kann in diesem Beruf ebenfalls glücklich werden. Angestellte Steuerberater findet man vor allem bei großen und mittelständischen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften.

Eine Option ist, später das Wirtschaftsprüferexamen abzulegen, womit sich weitere berufliche Möglichkeiten eröffnen. Da Steuerberatern zwei der sieben Klausuren, die man im WP-Examen schreiben muss, erspart bleiben, wagen einige später diesen Schritt. Umgekehrt gilt, dass über 90 Prozent aller Wirtschaftsprüfer auch Steuerberater sind. Nicht wenige haben das Steuerberaterexamen vor allem deshalb vor dem WP-Examen abgelegt, um sich die beiden Klausuren zu ersparen.

Vom frischgebackenen Betriebswirt bis zum Steuerberater — eventuell mit eigener Kanzlei — ist es allerdings ein weiter Weg. Wer sich bei der zuständigen Steuerberaterkammer für das Steuerberaterexamen anmelden will, muss einige Jahre Praxiserfahrung in einer Kanzlei oder Prüfungsgesellschaft vorweisen können. Die Länge hängt von der Regelstudienzeit des absolvierten Studiums ab. Liegt sie unter acht Semestern, was auf die meisten Bachelor-Studiengänge zutrifft, sind es drei Jahre, ansonsten nur zwei.

Grant Thornton

Die Preis-Profis

Der eine ist Betriebswirt, der andere Volkswirt. Doch ihr Arbeitsfeld ist dasselbe: Verrechnungspreise. Hier sehen Christoph Ludwig, Partner bei Grant Thornton, und Oliver Knüpfer, Manager, spannende Aufgaben für neue Mitarbeiter. Das Unternehmen zählt zu den größten Steuerberatungs- und WP-Gesellschaften in Deutschland.

Sie sind Experten auf einem speziellen Gebiet — es geht um Verrechnungspreise.

Ludwig: Es ist noch immer eine Nische, wegen der Globalisierung sind sie aber sehr bedeutsam geworden.

Christoph Ludwig und Oliver Knüpfer

Worum genau geht es dabei?

Knüpfer: Um die Preise der Güter und Dienstleistungen, die etwa zwischen den einzelnen Gesellschaften eines Konzerns ausgetauscht und berechnet werden. Letztlich müssen sie einem Fremdvergleich standhalten — also dem, was Dritte vereinbart hätten.

Ludwig: Unsere Aufgabe ist es, optimale Lösungen für die Mandanten zu finden, die steuerrechtlich korrekt sind und im Einklang mit ihrem operativen Geschäft stehen.

Das klingt auch nach Compliance, also der Einhaltung von Gesetzen und anderen Vorschriften.

Knüpfer: Das ist ein wichtiger Teil. So gibt es bei den Verrechnungspreisen etwa Dokumentationspflichten, die erfüllt werden müssen.

Geht es auch um internationales Steuerrecht?

Ludwig: Durchaus. Jedes Projekt umfasst ja mindestens zwei Länder mit all ihren nationalen Besonderheiten. Deshalb arbeiten wir mit Kollegen in anderen Ländern zusammen, die das dortige Steuerrecht im Detail kennen.

Müssen Sie viel reisen?

Ludwig: Das ist stark projektabhängig. Vieles lässt sich mittlerweile dank der neuen Kommunikationstechniken auch gut aus der Ferne regeln.

Kommen neben steuerlichen Fragen auch andere Aspekte ins Spiel?

Knüpfer: Ja, etwa organisatorische Fragen, wenn Lieferketten betroffen sind, die adäquat gestaltet werden müssen. Es ist also auch viel betriebliche Beratung und damit auch Erfahrung im Spiel, die wir uns durch zahlreiche Fälle erarbeitet haben.

Muss man dazu Steuerberater sein?

Ludwig: Die Bereitschaft, sich mit steuerrechtlichen Fragen auseinanderzusetzen, ist essenziell. Der Steuerberatertitel ist bei uns aber keine Karrierevoraussetzung. Ich selbst bin kein Steuerberater.

Welche Ausbildung haben Sie?

Ludwig: Herr Knüpfer ist Volkswirt, ich bin Betriebswirt.

Die Globalisierung hat momentan durch die Handelskriege und den Protektionismus den Rückwärtsgang eingelegt. Wirkt sich das auf Ihre Arbeit aus?

Knüpfer: Insofern, als möglicherweise einiges neu durchdacht und reorganisiert werden muss.

Die Nachfrage nach Ihrer Expertise bleibt also unverändert?

Knüpfer: Sie steigt sogar an. Das ist auch der Grund, warum wir zusätzliche Mitarbeiter für diesen Bereich suchen.

Was sollten sie für eine Ausbildung mitbringen?

Ludwig: Ein Wirtschaftsstudium ist immer gut, Juristen und Wirtschaftsjuristen sind auch willkommen. Das nötige Wissen lernt man allerdings in der Praxis. Ein Studium, das alles abdeckt, gibt es also nicht.

Wie werden Einsteiger bei Ihnen ausgebildet? Zumal sich auf Ihrem Fachgebiet ja ständig viel ändern dürfte.

Knüpfer: Es gibt zum einen eine generelle steuerliche Ausbildung an unserer Tax Academy, zum anderen eine spezifische Fachausbildung, seien es Vorträge, Workshops oder Seminare. Nur so kann man gute Arbeit leisten und den Bedürfnissen der Mandanten gerecht werden.

Anders als bei den meisten anderen freien Berufen muss man kein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen, um sich zur staatlichen Berufsprüfung anzumelden. Allerdings sind dann zehn Jahre praktische Erfahrung erforderlich. Lediglich bei geprüften Steuerfachwirten und Bilanzbuchhaltern verkürzt sie sich auf sieben Jahre. Der Steuerfachwirt ist die „rechte Hand“ des Steuerberaters. Die Steuerfachwirtprüfung wurde im Jahr 1989 eingeführt. Sie ist so etwas wie eine Zwischenprüfung auf dem Weg zur Steuerberaterprüfung. Auch dabei handelt es sich um eine geschützte Berufsbezeichnung.

Dieses offene Ausbildungssystem ist auch der Grund, weshalb man bei diesem Beruf die verschiedensten Werdegänge findet. Nicht nur Betriebswirte mit Bachelor- oder Masterstudium sowie Juristen mit einem oder zwei Staatsexamina, auch der eine oder andere, der sein BWL-, VWL-, Jura- oder ein sonstiges Studium abgebrochen hat, sieht im Steuerberater eine attraktive Berufsmöglichkeit.

Ob Studium oder nicht: Um die Steuerberaterprüfung kommt kein angehender Steuerberater herum. Wie bereits angesprochen ist sie eine äußerst schwierig Prüfung. Für viele zählt sie — neben der WP-Prüfung — sogar zu den härtesten Abschlussprüfungen, die es in Deutschland gibt.

Was macht das Examen eigentlich so schwierig? Einmal die hohe Prüfungsdichte. Die Klausuren finden traditionell an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Oktober statt und dauern jeweils sechs Stunden. Die Themenbreite der Klausuren ist beachtlich, man muss sich während der Vorbereitungszeit also viel Wissen aneignen. Oft wird bemängelt, dass zu viel Detail- statt systematisches Wissen abgefragt wird. Ein Punkt ist auch die Klausurtechnik, ohne die sich die Aufgaben nicht lösen lassen. Sie muss intensiv anhand vieler Übungsfälle trainiert werden. Hier sind übrigens Kandidaten mit einem juristischen oder auch einem Wirtschaftsrechtsstudium im Vorteil, da sie schon viele derartige Klausuren schreiben mussten. Subsumtionstechnik, Gutachten- und Urteilsstil und was sonst noch alles dazugehört, sind ihnen also wohl vertraut.

Ein weiterer Grund, warum viele durch die Prüfung rasseln, ist die Doppelbelastung durch Lernen und die Arbeit als Steuerassistent, was viel Selbstdisziplin erfordert. So mancher unterschätzt auch den Lernaufwand. Viele Steuerberatungsgesellschaften ermöglichen es, Urlaub anzusparen oder sich in der Vorbereitungszeit, die mindestens drei Monate intensives Lernen bedeutet, von der Arbeit freistellen zu lassen.

Die Bachelor- und Masterstudiengänge haben auch für die Ausbildung des Steuerberater- und Wirtschaftsprüfernachwuchses einiges Neue gebracht. So gibt es an einigen Fachhochschulen und Unis spezielle Bachelorstudiengänge, die sich mehr oder weniger stark mit Steuern und Bilanzen befassen. Sie eignen sich insbesondere für diejenigen, die gleich zu Beginn des Studiums wissen, dass Steuern genau ihr Ding ist. Wer sich da nicht so sicher ist und sich mehrere Optionen offenhalten möchte, sollte besser eine breitere betriebswirtschaftliche Ausbildung im Bachelorstudium wählen.

Neues Lernen

Examensvorbereitung online

Nicht nur die Hochschulen gingen in der Pandemie auf Online-Lernen über. Auch Steuerlehrgänge griffen erfolgreich auf diese Konzepte zurück, berichtet Andrea Jost vom Steuerrechts-Institut Knoll in München.

Die Digitalisierung war bereits vor der Corona-Pandemie ein The­ma. Schon zuvor waren zeitgemäße Lehrgänge gefragt — zum Hören, Sehen, Sprechen und Mitmachen. Lernen sollte ein multimediales Erlebnis sein, verbunden mit größt­möglicher Flexibilität. Je jünger die Teilnehmer, desto mehr wünschen sie sich digitale Darstellungen.

Kursanbieter müssen den digitalen Wandel nicht nur in technischer und finanzieller Hinsicht meistern. Es er­fordert zudem den Spagat zwischen einer zeitgemäßen und „prüfungsna­hen“ Vorbereitung. So werden bei der Steuerberaterprüfung an drei auf­einanderfolgenden Tagen sechs­stündige Klausuren geschrieben. Nicht am Computer, sondern wie eh und je mit Stift und Papier. Die Lösung umfasst nicht selten 50 Seiten. Es müssen komple­xe Sachverhalte bearbeitet wer­den, was Training voraussetzt — intellektuell, aber auch weil in der Praxis immer weniger mit Hand geschrieben wird. Wie lassen sich der Wunsch nach einer digitalen und zugleich möglichst prüfungs­nahen Prüfungsvorbereitung ver­binden, wenn immer noch mit Stift und Papier gearbeitet wer­den muss?

Neben den technischen und or­ganisatorischen Aspekten müssen auf Seiten der Kursanbieter in erster Li­nie Dozenten tätig sein, die keine Scheu vor der digitalen Welt und da­mit vor Tablets, Webinaren oder Li­vestreams haben — um nur einiges zu nennen. Im Steuerrecht ist es eine Herausforderung, den häufig komple­xen Stoff digital zu vermitteln, ganz zu schweigen von der Klausurtechnik.

Bei diesen Formaten ist der persönliche Kontakt der Teilnehmer mit den Dozenten sehr eingeschränkt. Sie empfinden sich auch nicht wie bei Präsenzkursen als eine Art Leidens­gemeinschaft. Umso mehr muss der Unterricht so dargeboten werden, dass sie über einen längeren Zeit­raum hinweg motiviert mitarbeiten. Dazu müssen der Lehrstoff und sei­ne Vermittlung interaktive Elemente enthalten, damit man nicht nur „berie­selt“ wird, sondern sich aktiv in den Unterricht einbringen kann.

Solche Angebote werden gern ange­nommen. Verglichen mit Präsenzun­terricht kommt es bei einem Live-On­line-Training mit Feedback- und In­teraktionsmöglichkeiten zu vier Mal so vielen Beiträgen der Teilnehmer. Die größere Anonymität ermutigt zudem dazu, häufiger Fragen zu stellen.

Für den didaktischen Wert und damit sich der Dozent auf die Stoffvermitt­lung konzentrieren kann, sollten die Beiträge der Teilnehmer — manchmal sind es nur Kommentare zum Unter­richt — vorab mithilfe fachlich versier­ter Co-Moderatoren gefiltert werden, die beim Live-Online-Training inhalt­liche Fragen beantworten. Damit ist der Kontakt zum Dozenten und zur Gruppe hergestellt. Auch die Lehrma­terialien für das Selbststudium soll­ten mit Übungsfällen und Lehrvideos durchsetzt sein, um langen Texten die Eintönigkeit zu nehmen. Sie ver­schaffen Interaktionsmöglichkeiten und damit ein digitales Erlebnis.

Die Corona-Pandemie hat unter an­derem zu Homeoffice, Quarantäne, Veranstaltungsverboten und Lehrbe­trieb mit Hygieneregeln geführt. Wer Kinder hat, konnte oft wegen geschlossener Kitas und Schulen nicht an Präsenzkursen — soweit sie über­haupt zulässig waren — teilnehmen. Damit wurde auch die digitale Prü­fungsvorbereitung beschleunigt und die Akzeptanz, digital zu lehren und zu lernen, deutlich erhöht. Dozenten, die zuvor nur Präsenzunterricht ge­wohnt waren, wurden Online-Helden, aus E-Learning-Phobikern wurden Di­gitalprofis.

Digitale Unterrichtskonzepte erlau­ben es den Kursanbietern, auf alle Ent­wicklungen zu reagieren, ohne Ein­schränkungen bei Qualität und Um­fang des Lehrangebotes. Den Teil­nehmer ermöglichen sie auch in Kri­senzeiten eine vollständige Prüfungs­vorbereitung.

Der Umstieg auf digitale Unterrichts­konzepte ist auch für die Kursteilneh­mer eine Herausforderung. Die Arbeit im Homeoffice, oft auch Kinder­betreuung und Homeschooling, tragen nicht gerade zur Konzentration bei. Zumal wenn man be­reits viele Stunden am Compu­ter verbracht hat, bevor man mit dem Lernen beginnt. Selbstdiszi­plin ist auch gefragt: Mal rasch nach neuen Nachrichten auf dem Handy und neuen Posts bei Fa­cebook sehen, nicht zuletzt der Gang zum Kühlschrank, ist ver­lockender, als die Voraussetzun­gen für einen Einspruch gegen einen Steuerbescheid zu pau­ken.

Andererseits wäre die Teilnahme am Steuerberaterexamen ohne die digitale Prüfungsvorbereitung oft nicht möglich gewesen. Viele waren von den guten Seiten des Online-Lernens angenehm überrascht. Auch weil es Zeit und Kosten spart.

Wenn es gelingt, die Nachteile der fehlenden Präsenz auszugleichen, ist die digitale Unterrichtsform durch­aus eine gleichwertige Alternative zur traditionellen Prüfungsvorbereitung mittels Präsenzkursen. Damit hat die Pandemie zur Entwicklung einer zeit­gemäßen Prüfungsvorbereitung bei­getragen und sie deutlich beschleu­nigt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Digitalisierung auch auf das Steuer­beraterexamen auswirken wird. Bei den beiden juristischen Staatsexa­mina, die der Steuerberaterprüfung nicht unähnlich sind, zeichnet sich das bereits ab.

Auch nach dem Bachelor kann man sich noch mithilfe eines Masterstudiengangs spezialisieren. Viele dieser Studiengänge integrieren die berufliche Praxis, die für die Steuerberaterprüfung notwendig ist. Bei einigen von ihnen gehört auch ein Lehrgang zur Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen dazu.

Ist die Prüfung bestanden und ist man zum Steuerberater bestellt, geht das Lernen wie gesagt weiter, dafür sorgt allein schon die ständig neue Steuergesetzgebung, vor allem wenn mal wieder eine neue Regierung an die Macht kommt. Um die Qualität seiner Beratung zu gewährleisten, ist der Steuerberater sogar per Gesetz zur Fortbildung verpflichtet.

Auch das Berufsbild wandelt sich. Da die Anforderungen immer komplexer werden und die Konkurrenz durch andere Berufsgruppen wie Steuerfachanwälte zunimmt, gehört die Zukunft zunehmend dem Fachberater, der sich auf bestimmte steuerliche Themen, Berufsgruppen oder Branchen spezialisiert. Leistungen wie Steuererklärungen werden mehr und mehr von Software erledigt. Das führt auch dazu, dass der Steuerberater vermehrt zum Unternehmensberater wird. In größeren Gesellschaften geschieht die Spezialisierung oft dadurch, dass man sich gleich zu Beginn der Tätigkeit, also vor der Steuerberaterprüfung, für ein bestimmtes Steuergebiet entscheiden muss. Wechsel sind jedoch meist möglich.

Viele überlegen, ob sie später bei einer kleinen Steuerkanzlei, einer mittelständischen Steuerberatungsgesellschaft oder bei einer Big-Four-Gesellschaft ihre Ausbildung machen und später dort auch arbeiten sollen. Um das herauszufinden, bietet es sich beispielsweise an, zumindest bei zwei von ihnen ein Praktikum zu absolvieren. Dabei wird in der Regel schnell klar, was einem am meisten zusagt. Ein Wechsel ist auch möglich und wird immer wieder praktiziert.

Dornbach

Hohe Flexibilität garantiert

Dornbach ist eine der großen mittelständischen WP- und Steuerberatungsgesellschaften mit 460 Mitarbeitern und 21 Büros in ganz Deutschland. Generalisten sind ebenso gefragt wie Spezialisten, erklärt Geschäftsführer Heiko Bokelmann. Selbst wer die Berufsexamina nicht ablegt, hat aufgrund der hervorragenden Ausbildung viele berufliche Möglichkeiten.

Beweist sich derzeit wieder einmal, dass Steuerberatung ein krisenfester Beruf ist?

Heiko Bokelmann

Bokelmann: Ich denke schon. Natürlich können sich massive konjunkturelle Einbrüche auch auf die Steuerberatung auswirken. Doch oft kommen dadurch auch besondere Aufgaben hinzu, die zusätzlich bearbeitet werden müssen. Wie es jetzt in der Corona-Krise auch der Fall ist. Das kann von Beratung über Anträge stellen bis zu Zwischenbilanzen, Gutachten und Rechtsstreitigkeiten mit den Finanzbehörden reichen.

Der Steuerberater als ein wichtiger Helfer in vielen Lebenslagen.

Bokelmann: So könnte man sagen. Nicht selten begleitet man Privatleute und Unternehmen, insbesondere mittelständische Firmen, über viele Jahrzehnte hinweg. Übrigens ein Aspekt, der den Beruf zusätzlich sehr reizvoll macht.

Einige, die als Steuerassistent anfangen, sind sich nicht sicher, ob sie es beim Steuerberater belassen oder später noch das Wirtschaftsprüferexamen ablegen sollen.

Bokelmann: Da man anfangs noch wenig Erfahrung hat, ist das nicht verwunderlich. Außerdem sind beides sehr interessante Tätigkeiten mit ganz eigenen Reizen, die man erst allmählich kennenlernt.

Muss man sich bei Ihnen gleich für ein Berufsziel entscheiden?

Bokelmann: Nein. Man hat Gelegenheit, beide Tätigkeiten in der Praxis kennenzulernen und so in Ruhe herauszufinden, was einem mehr Freude macht und den persönlichen Neigungen entspricht.

Wobei es ja kein Entweder-oder ist, da auch Wirtschaftsprüfer mit Steuerfragen befasst sein können.

Bokelmann: Das ist richtig. Zumal viele mittelständische Mandanten eine Beratung aus einer Hand bevorzugen. Bei komplexeren Steuerfragen werden allerdings Spezialisten aus unserem Haus hinzugezogen, um auch hier eine qualitative Beratung zu gewährleisten.

Manch ein Bewerber möchte später lieber als Generalist arbeiten, der andere als Spezialist. Bieten Sie beides?

Bokelmann: Beide sind uns willkommen, und beide haben Gelegenheit, sich zu entfalten.

Kann man später auch in andere Steuerbereiche wechseln?

Bokelmann: Das geht immer. Denn es ist gut möglich, dass man im Laufe der Zeit Vorlieben für bestimmte Themenkomplexe oder auch für bestimmte Branchen entwickelt, in denen die Mandanten tätig sind.

Man kann also neue Herausforderungen suchen?

Bokelmann: Der Flexibilität sind keine Grenzen gesetzt, gleichgültig ob man Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer ist. Es liegt an jedem selbst, ob er offen für neue Dinge ist. Lebenslanges Lernen macht ja auch Spaß.

Nicht jeder will oder kann die Berufsexamina ablegen.

Bokelmann: Das kommt öfters vor und ist auch nicht schlimm. Bei entsprechender Eignung kann man dann als Prüfungsleiter oder in leitender Position in der Steuerberatung tätig sein. Für uns zählen allein die fachliche und soziale Kompetenz, Engagement und persönlicher Einsatz. Das gilt auch für die Vergütung. Außerdem hat man dank der sehr guten Ausbildung während der Assistentenzeit viele weitere Berufschancen.

Inzwischen haben sich viele größere mittelständische Gesellschaften internationalen Netzwerken angeschlossen, was oft auch Auslandsaufenthalte während der Ausbildung oder später bei Mitgliedern des Netzwerkes möglich macht. Das ist vor allem dann interessant, wenn man sich für internationales Steuerrecht interessiert. Wer sich als Allrounder versteht, der das Steuerrecht gern aus vielen Perspektiven kennenlernen und sich nicht zu früh spezialisieren möchte, wird in den meisten mittelständischen Gesellschaft auf seine Kosten kommen.

Da der Werdegang zum Steuerberater einiges erfordert — beim Wirtschaftsprüfer ist der Weg noch länger —, ist die Branche darauf angewiesen, möglichst viele Absolventen für diesen Beruf zu begeistern, damit der Nachwuchs auch künftig in ausreichendem Maße vorhanden ist. Dazu gehört eine umfassende Aufklärung über die vielen Ausbildungsmöglichkeiten, über die praktische Ausbildung als Steuerassistent — der heute übrigens vermehrt „Consultant“ genannt wird — und vor allem über das breite Tätigkeitsspektrum, das den fertigen Steuerberater erwartet. Dazu tragen insbesondere die Big Four, die vier großen internationalen WP- und Steuerberatungsgesellschaften Deloitte, EY, KPMG sowie PwC bei, die sich immer wieder zahlreiche Attraktionen unterschiedlichster Art einfallen lassen. Aber auch große mittelständische Gesellschaften werden hier mehr und mehr aktiv.

So veranstaltet etwa PwC seit einigen Jahren die „Big Sail Adventures“. Bei den mehrtägigen Segeltörns mit einem Windjammer kann man zeigen, ob eine gute Nachwuchskraft in einem steckt, die auch gern im Team arbeitet. Die Ausflüge gingen bereits nach Mallorca, Formentera, Menorca, Ibiza und Sardinien. Mit „Taxation 360°“ wurde bereits vor Jahren ein spezielles Einstiegsprogramm für künftige Steuerexperten geschaffen. In den 18 Monaten lernt man vier verschiedene Fachbereiche kennen. Auch ein Auslandseinsatz ist möglich. Nach der Ausbildung steigt man als Junior Consultant bei PwC ein.

Deloitte lädt zu seinen Karriere-Events „InSights“ ein, das nächste findet Mitte Januar 2020 auf Sylt statt. Das Thema diesmal: Financial Advisory. Davor ist es schon nach Lissabon gegangen. Die Tax & Recruiting Days stehen Mitte November in Berlin und Köln auf dem Programm.

Bei EY können angehende Steuerprofis ihr Know-how bei den internationalen Fallstudienwettbewerben „Tax Challenge“ und „Young Tax Professional of the Year“ unter Beweis stellen. Wer erfahren will, was ein Steuerberater macht und ob dies der richtige Beruf für einen ist, kann das durch einen Blick hinter die Kulissen bei „EY Insights“ herausfinden.

Auch KPMG bietet Interessenten Orientierungsmöglichkeiten, etwa bei seinen „Game Changer Events“. Sie finden zu verschiedenen Geschäftsbereichen und an verschiedenen Orten statt.

Wer sich für den Steuerberaterberuf entscheidet, hat mit Sicherheit eine gute Wahl getroffen. Es ist eine anspruchsvolle Tätigkeit mit großer Verantwortung, die jedoch in jeder Hinsicht belohnt wird. Steuerberater sind angesehene Experten, auf deren Urteil man vertraut. Sie stehen mitten im Wirtschaftsleben. Wer Lust hat, kann sich in viele Richtungen spezialisieren. Zukunftssorgen gibt es nicht, und — last not least — der Verdienst kann sich auch sehen lassen.

Mit der Flatrate zum Examen

Jeder, der die Steuerberaterprü­fung bereits abgelegt oder sie noch vor sich hat, kennt sie: die Vor­bereitungskurse auf das Examen. Es gibt sie in vielen Städten und in vie­len Formen — als Präsenzunterricht, als Lehrbriefe, die der Postbote bringt, oder als Online-Kurse. Corona hat dafür gesorgt, dass auch hier das In­ternet verstärkt zum Einsatz kommt.

Selbst die zwei oder drei Jahre Aus­bildung als Steuerassistent bei ei­ner Steuerberatungsgesellschaft — je nachdem welche Studiengänge man zuvor absolviert hat — reicht in der Regel nicht aus, um fit für die anspruchsvolle Prüfung zu werden. Durchfallquoten von etwa 50 Pro­zent zeigen, dass sie kein Pappen­stil ist und man sich so gut wie mög­lich auf sie vorbereiten sollte. Ähnli­ches kennt man von den juristischen Staatsexamina, die es ebenfalls in sich haben und viele den Repetitor aufsuchen lassen. Goethe, Dichter­fürst und Jurist, war auch schon bei ihm.

Um sich intensiv auf das Steuerbe­raterexamen vorzubereiten, lassen sich die meisten von ihrer Tätigkeit bei der Steuerberatungsgesellschaft freistellen. Mancher Arbeitgeber be­teiligt sich auch an den Kosten des Steuerlehrgangs. Einige Examenskandidaten beginnen schon früh zu lernen, andere erst drei Monate vor den schriftlichen Prüfungen.

Damit jeder seine Vorbereitungszeit individuell gestalten kann, haben die Steuerlehrgänge Dr. Bannas jetzt ei­ne Flatrate eingeführt. Sie ermög­licht es, zwei Jahre lang nach Belie­ben an allen Kursen teilzunehmen — von den Vorkursen über die Kern­lehrgänge und das Klausurentraining bis zum Simulatonstraining für die mündliche Prüfung. Zudem hat man Zugriff auf alle Lernmaterialien.

Ein Angebot, das dazu beiträgt, die Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen zu erleichtern. Dank der zwei­jährigen Dauer gilt es auch noch, wenn man die Prüfung — aus wel­chen Gründen auch immer — um ein Jahr verschiebt.