Wer seine berufliche Zukunft in der Immobilienwirtschaft sieht, kann sich an der EBZ Business School in Bochum fit machen. Man kann zwischen zwei Bachelor- und zwei Masterstudiengängen wählen. Welche Themenvielfalt das Studium und die Branche bieten, zeigt das Gespräch mit Rektor Prof. Daniel Kaltofen.

EBZ Business School

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Daniel Kaltofen

Die Corona-Krise führt auch zu der Frage, welche Folgen das für den Immobilienmarkt hat.

Kaltofen: In der Tat, denn große Bevölkerungsteile arbeiten seit Monaten im Homeoffice, womit viele Büros die meiste Zeit leerstehen.

Werden die Unternehmen künftig mit weniger Bürofläche auskommen?

Kaltofen: Homeoffice gab es schon früher. Doch es sieht so aus, als ob es sich durch die Krise mehr und mehr etabliert. Zumal sich dank der modernen Kommunikationstechnik vieles ebenso gut von zu Hause aus erledigen lässt. Das wird einige Planungen verändern.

Inwiefern?

Kaltofen: Etwa indem Projekte umgewidmet werden, weil Bürobauten verstärkt mit Wohnungen ausgestattet werden.

Zu einer Immobilienkrise hat das bisher aber noch nicht geführt?

Kaltofen: Bislang noch nicht, obwohl sich einige Projekte verzögern. Interessant ist, dass Wohnimmobilien in stadtnahen Gebieten im Preis steigen, da einige offenbar davon ausgehen, künftig seltener in ihr Büro in der Stadt fahren zu müssen.

Teilweise soll auch die Nachfrage nach größeren Wohnungen steigen.

Kaltofen: Ja, denn richtig gut lässt sich nur im Homeoffice arbeiten, wenn man einen eigenen Raum dafür hat. Wohn- oder Schlafzimmer eignen sich auf die Dauer nicht dafür.

Das könnte sogar noch weiter gehen. Etwa so: mehr Videokonferenzen, weniger Geschäftsreisen, kleinere Flughäfen, weniger Hotels. Oder mehr Netflix, weniger Kinos.

Kaltofen: In der Tat könnten sich da einige Umbrüche anbahnen, die sich heute nur erahnen lassen.

Mit anderen Worten: In der Immobilienwirtschaft ist immer was los.

Kaltofen: So ist es. Zumal es noch viele andere Veränderungen gibt. Denken Sie an New-Work-Konzepte, wonach man sich zeitweilig in Großraumbüros einmietet und der Platzbedarf ständig den geschäftlichen Notwendigkeiten angepasst wird.

Oder das Thema Smart City.

Kaltofen: Das zum Teil mit der Digitalisierung von immer mehr privaten und öffentlichen Lebensbereichen einhergeht.

Und man bei der abendlichen Heimfahrt im Auto auf den Knopf drückt, worauf zu Hause das Schnitzel in die Pfanne und beim Eintreffen auf den Teller springt.

Kaltofen: (lacht) Warten wir’s mal ab. Jedenfalls lässt sich vieles automatisieren, von Abrechnungs- bis zu Security-Systemen.

Manche haben Angst, dass ihre Privacy flöten geht, weil sie dann nicht nur von ihrem Smartphone, vom Fernseher und von Alexa überwacht werden, sondern von allem, was elektrisch funktioniert.

Kaltofen: Klar, da lauern auch Gefahren, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten.

Ein Thema ist auch, wie sich die Innenstädte durch den Online-Handel und das Sterben des stationären Einzelhandels ändern.

Kaltofen: Das ist sogar ein großes Thema, bei dem neue Konzepte dringend gefragt sind. Denn niemand will, dass unsere Innenstädte veröden, die ja Teil unserer Kultur sind.

Alle diese Themen berühren auch die Immobilienwirtschaft. Immobilienexperten müssen also keine Arbeitslosigkeit befürchten?

Kaltofen: Wie Essen, Trinken und die Kleidung gehört auch ein Dach überm Kopf zu den Essentials, die immer gefragt sind. Wir lehren, wie man das gut managt.