Wer seine berufliche Zukunft im Tourismus sieht, kann seine Karriere durch ein spezielles Studium beschleunigen. Etwa an der Hochschule Worms. Sie zählt zu den Pionieren der Touristikausbildung, meint Dekan Prof. Hans Rück.

Tourismus

Karrierestart in Worms

Ihre Hochschule wartet gleich mit sechs Studiengängen zum Tourismus und Verkehrswesen auf.

Hans Rück

Rück: Ja, es sind fünf Bachelor- und Master-Studiengänge plus ein berufsbegleitender MBA. Vier davon befassen sich mit Tourismus und zwei mit Luftverkehr. Damit bieten wir jedem Interessierten etwas Passendes.

Ihre Hochschule verfügt also nicht nur über umfassendes Know-how, sondern offenbar auch über eine große Dozentenschaft.

Rück: Beides. Der Fachbereich wurde bereits 1978 gegründet, damit gehören wir zu den Pionieren. Da kommt natürlich viel Erfahrung zusammen. Heute decken wir mit 20 Professoren und 25 weiteren Lehrkräften, darunter renommierte Praktiker, alle Spezialitäten der Reise- und Tourismusindustrie ab. Das bietet hierzulande keine andere staatliche Hochschule.

Welche Spezialitäten sind das?

Rück: An einer Reiseleistung sind viele beteiligt — vom Hotel und der Airline übers Zielgebiet bis zum Veranstalter und Reisebüro. Geschäftsreisen sind ein weiteres Feld, ebenso Messen, Kongresse und Events.

Bei Tourismus schwingt viel Internationalität mit. Schlägt sich das in den Studiengängen nieder?

Rück: Absolut. Der Tourismus ist wie kaum eine andere Branche international geprägt. Wer hier beruflich vorankommen will, muss international denken und internationale Erfahrung mitbringen. Darum gehören zu unseren Studiengängen Fremdsprachen, und wir bieten einen Bachelor-Studiengang „International Tourism Management“ mit einem Auslandsjahr bei Partnerhochschulen an.

Spiegelt sich das auch im Profil der Studienbewerber wider?

Rück: Ja, die Bewerber sind generell weltoffen, an anderen Menschen und Kulturen interessiert. Doch bei aller Begeisterung fürs Reisen und ferne Länder darf der kaufmännische Rahmen nicht vergessen werden. Solide BWL-Kenntnisse sind ebenso wichtig wie Weltoffenheit. Und dieses Wissen vermitteln wir sehr intensiv.

Tourismuswirtschaft ist gewissermaßen Dienstleistung par excellence. Da bedarf es auch ausgeprägter Service- und Kundenorientierung.

Rück: Unbedingt. Der Urlaub ist für viele Menschen mit die wertvollste Zeit des Jahres, auf die sich sehr freuen. Da sollte dann auch auf Seiten der Anbieter alles stimmen. Das ist leider nicht immer der Fall. Bei so manchem Hotel würde ich mir wünschen, dass die Manager öfter mal selbst in den Zimmern wohnen, die sie vermieten.

Hat Tourismus nicht auch eine politische Komponente?

Rück: Ja. Er trägt zweifellos zur Völkerverständigung bei, was heute immer wichtiger wird.

Bis auf Auswüchse wie beim Ballermann auf Mallorca, die bei den Einheimischen zu Ärger und Ressentiments führen.

Rück: Sicher, es gibt Fehlentwicklungen, Stichwort „Overtourism“, also die touristische Überlastung von Städten wie Venedig oder Dubrovnik, die von Kreuzfahrttouristen regelrecht überrannt werden. Oder eben Mallorca. Meist ließe sich das Problem schnell lösen — man müsste nur kräftig die Preise erhöhen. Mallorca tut das auch schon, andere werden folgen. Doch viele scheuen noch davor zurück, weil sie durch den Tourismus gut verdienen.