Ökonomen befassen sich selten mit Philosophie. Der Bache­lorstudiengang „Management, Phi­losophy & Economics“ der Frank­furt School of Finance & Manage­ment bereitet auf die Herausforde­rungen der heutigen Welt vor, was Chancen jenseits der Wirtschaft er­öffne, sagt Prof. Sebastian Köhler.

Frankfurt School of Finance & Management

Philosophie als Türöffner

Sebastian Köhler

Wie muss man den Studiengang verstehen? Beleuchtet er die philo­sophischen Aspekte der Wirtschaft?

Köhler: Er ist interdisziplinär und ver­bindet BWL, VWL und Philosophie auf innovative Weise. Die Fächer werden verzahnt und es wird in allen eine Wissensbasis geschaffen.

Eine seltene Fächerkombination.

Köhler: Ja. Die Fächer sind so kom­biniert, dass sie zentrale Fähigkeiten trainieren und Türen in Bereiche in und außerhalb der Wirtschaft öffnen. Der Studiengang ist etwas für intellektuell Neugierige, die sich auch für die heu­tigen politischen und moralischen Herausforderungen interessieren.

Es geht also um ethische Fragen?

Köhler: Auch, aber ebenso um Fra­gen der politischen Philosophie, etwa um Gerechtigkeitsfragen, oder um Wissenschaftstheorie, etwa wie man mit Modellen die Welt erklären kann.

Es geht also darum, den persönli­chen Horizont zu erweitern.

Köhler: Man kann sein analytisches und kritisches Denken trainieren und die Fähigkeit erwerben, Wissen und Methoden mehrerer Disziplinen zu verbinden, um mit den komplexen Problemen der Welt umzugehen.

Wollen 18- oder 19-Jährige nicht vor allem Karriere machen?

Köhler: Wir sind heute mit vielen Ver­änderungen konfrontiert. Denken Sie nur an den Klimawandel, der alle be­droht, oder an die aktuellen politi­schen Entwicklungen. Viele haben großes Interesse daran, diese Pro­bleme zu diskutieren.

Ist KI auch ein Thema bei dem Stu­diengang?

Köhler: Absolut, ihre Chancen und ih­re Gefahren. Zum einen beschäfti­gen sich spezifische Module des Stu­dienganges mit den Auswirkungen der KI auf die Gesellschaft. Zum anderen diskutieren wir, wie wir als Hochschu­le mit ihr umgehen wollen.