In Schloss Hachenburg im Westerwald befindet sich die Hochschule der Deutschen Bundesbank, die hier ihren Nachwuchs ausbildet. Das dreijährige Bachelorstudium erfolgt auf Deutsch und Eng­lisch. Eine sehr umfassende Ausbildung, wie Rektor Prof. Erich Keller versichert.

Hochschule der Deutschen Bundesbank

Zentralbanker werden

Erich Keller

Während des Studiums im Schloss wohnen —  nicht schlecht.

Keller: Das finden auch viele unserer Studierenden, weshalb sie diese Mög­lichkeit gern wählen. Es ist aber nicht das Einzige, was wir zu bieten haben.

Wie zum Beispiel?

Keller: Man durchläuft eine exzellente fachliche Ausbildung. Und da es eine duale Ausbildung ist, erhält man auch ein monatliches Entgelt. Wir bilden für den Dienst in der Deutschen Bundes­bank und in der BaFin, der Bundes­anstalt für Finanzdienstleistungsauf­sicht, aus. Man erhält derzeit monat­lich ungefähr 1.500 Euro brutto. Soll­te man zuvor eine Banklehre absol­viert haben, sind es etwa 2.200 Euro brutto. Wohnt man auf dem Schloss und nimmt man auch das Verpfle­gungsangebot wahr, erfolgen ein paar Abzüge.

Und wenn man später einen anderen Berufsweg einschlägt?

Keller: Dann muss man das Geld zu­rückzahlen, wobei die Höhe davon abhängt, wie lange man nach dem Studium bei der Bundesbank oder der BaFin gearbeitet hat.

Bei der Bundesbank geht es in ers­ter Linie um Geldpolitik, Bankenauf­sicht und Zahlungsverkehr. Ist das Studium speziell darauf zugeschnit­ten?

Keller: Nicht nur. Man erhält auch ei­ne solide Ausbildung in Betriebswirt­schaftslehre, Volkswirtschaftslehre so­wie Recht. Weiterhin geht es um Me­thodenkompetenz, beispielsweise um finanzmathematische und rechtswis­senschaftliche Arbeitsmethoden so­wie um IT-Kenntnisse, Präsentations- und Moderationstechniken. Auch Sozi­alkompetenz kommt nicht zu kurz, et­wa Kommunikation und Teamarbeit.

Wie groß ist der Praxisteil?

Keller: Das Studium dauert insge­samt 36 Monate. Während zwölf Mo­naten lernt man die Zentrale, Haupt­verwaltungen, Filialen und die Bafin kennen.

Sind auch Auslandseinsätze vorge­sehen?

Keller: Wir bieten die Möglichkeit, eine Praxisphase im europäischen Ausland, etwa in einer anderen Notenbank oder bei einer Aufsichtsbehörde, zu durch­laufen.

Das klingt alles nach einer sehr um­fassenden Ausbildung.

Keller: Das ist es auch, was den an­spruchsvollen und verantwortungsvol­len Aufgaben geschuldet ist, die spä­ter auf die Absolventinnen und Absol­venten warten.

Wo arbeitet man nach Abschluss des Studiums?

Keller: In der Bundesbankzentrale in Frankfurt, in den bereits erwähnten Hauptverwaltungen und Filialen oder bei der BaFin.