Risiken, wohin man schaut. Wer den Masterstudiengang Risikomanagement der Hochschule Mag­deburg-Stendal durchläuft, wird ih­nen gelassener begegnen, meint Dr. Jürgen Bennies, der ihn leitet.

Hochschule Magdeburg-Stendal

Risikoexperten sind gefragt

Jürgen Bennies

Über mangelnde Risiken muss man sich derzeit nicht beklagen.

Bennies: Es ist schon beachtlich, in welcher Dichte sie auftreten.

Was hat Sie besonders überrascht?

Bennies: Etwa die Pleite der Silicon Valley Bank. Das hätte sich mit eini­germaßen gutem Risikomanagement verhindern lassen. Denn ein schwarzer Schwan war es nicht.

Ein schwarzer Schwan?

Bennies: Das ist ein Risiko, das aus heiterem Himmel kommt und als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt wurde.

Hätte dort einer ihrer Absolventen gearbeitet, wäre es nicht passiert.

Bennies: (lacht) ich hoffe nicht.

Gibt es ein Geheimrezept?

Bennies: Das Risiko früh erkennen, es analysieren und passende Sicher­heitsvorkehrungen treffen.

Klingt nicht ganz so schwierig.

Bennies: Es erfordert jedoch einiges an Kenntnissen und Berechnungen. Andernfalls würden wir unseren Stu­diengang nicht brauchen, der einem genau das nötige betriebliche Hand­werkszeug vermittelt.

Wie viel Mathe braucht man?

Bennies: Das hält sich in Grenzen. Es gibt Software-Programme. Man erfährt auch einiges über Compliance, Recht und Ethik. Das wird immer wichtiger.

Gibt es eine zentrale Erkenntnis?

Bennies: Chancen und Risiken bei der Verschuldung werden oft falsch ein­geschätzt. Das gilt für Staaten und für Unternehmen.

Unterrichten auch Praktiker?

Bennies: Ja, etwa von den Big Four. Sie halten Vorträge und sind sehr er­freut, dass es den Studiengang gibt.

Kommen sie später als Arbeitgeber in Betracht?

Bennies: Ja, mehrere unserer Ab­solventinnen und Absolventen hat­ten dort einen sehr guten Berufsein­stieg. Auch in mittelständischen Fir­men, die keine Stellen für Risikoma­nager ausschreiben, haben sie dank ihres Wissens sehr gute Chancen.