Betriebswirtschaft ohne Nach­haltigkeit, geht das überhaupt noch? Immer mehr sagen nein. So auch die Hochschule Magdeburg-Stendal, die den Bachelorstudien­gang Nachhaltige BWL anbietet. Was jedoch nicht bedeutet, dass man damit nicht auch Gewinne machen kann, betont Studien­gangsleiter Prof. Burkhard von Velsen-Zerweck.

Hochschule Magdeburg-Stendal

Nachhaltig und reich

Burkhard von Velsen-Zerweck

Ihr Studiengang heißt „Nachhalti­ge BWL — Digital Business/Sozial-/Personalmanagement“. Nachhal­tigkeit also als gemeinsamer Nen­ner in der gesamten BWL?

von Velsen-Zerweck: So kann man es sehen. Denn ohne Nachhaltig­keit geht angesichts des Zustands unseres Planeten nicht mehr viel.

Die Zeiten des fröhlichen Drauflos­wirtschaftens sind also vorbei?

von Velsen-Zerweck: Und sie wer­den auch nicht wiederkommen.

Die Jugend hat das wohl schon weitgehend verstanden. Die Unter­nehmen auch?

von Velsen-Zerweck: Nicht alle, aber immer mehr. Denken Sie nur an das Unternehmen Patagonia. Sein Grün­der fing einst an, um der Textilbran­che zu zeigen, dass Mode auch nach­haltig geht. Was ihm auch gelungen ist. Jetzt übergab er sein Milliarden­vermögen einer Stiftung, die in sei­nem Sinne weitermachen muss.

Ein schönes Beispiel für neues Denken.

von Velsen-Zerweck: Vor allem da­für, dass man auch mit Nachhaltig­keit wachsen, erfolgreich und reich werden kann. Wobei es weniger auf Quantität als auf Qualität ankommt.

Viele Hochschulen legen Nach­haltigkeitsstudiengänge auf. Da­mit kommen bald zehntausende Betriebswirte mit neuem Denken in die Unternehmen. Wird es den Pla­neten retten?

von Velsen-Zerweck: Ich hoffe es. Auch weil jetzt schon viele junge Manager in den Firmen sind, die sich dreimal überlegen, ob ihre Produkte und Dienstleistungen nicht vielleicht umwelt- und klimaschädlich sind. Im Übrigen bedeutet BWL schon im­mer den Umgang mit knappen Res­sourcen.