Projekt hört sich erst mal recht einfach an. Doch wer schon an einem richtigen teilgenommen hat, weiß, was da alles schiefgehen kann. Damit das nicht geschieht, sollte man den Masterstudiengang Projektmanagement an der Hoch­schule Merseburg belegen, meint Prof. Justus Engelfried.

Hochschule Merseburg

Alles über Projekte

Justus Engelfried

Überall spricht man von Projekten. Ist die Projektitis ausgebrochen?

Engelfried: (lacht) Sie haben Recht. Wenn die kleinste Aufgabe zum Pro­jekt deklariert wird, ist das natürlich Unsinn. Manchmal ist es auch ein­fach nur Wichtigtuerei.

Lässt sich Projekt definieren?

Engelfried: Es ist eine größere Aufga­be mit Budget, Personalressourcen etc., einem Anfang und einem Ende.

Ein guter Mensch zu werden ist al­so kein Projekt, weil einen das ja ein Leben lang auf Trab hält.

Engelfried: (lacht) Manche sollen es ja schon früher schaffen.

Vermutlich haben Sie mit dem Stu­diengang die richtig großen und kompexen Projekte im Visier.

Engelfried: Sie müssen nicht immer gleich „richtig groß“ sein, viele sind eher mittelgroß. Jedenfalls lässt sich beobachten, dass immer mehr Auf­gaben in der Wirtschaft in Projekte gekleidet sind, an denen mehrere mit­arbeiten. Unser Studiengang vermit­telt, wie man sie professionell plant, durchführt und leitet.

Erfordert das nicht auch das Fach­wissen, das jeweils nötig ist?

Engelfried: Zum einen. Zum anderen bedarf es bestimmter Techniken und Methoden, um ein Projekt zum Er­folg zu führen. Und die sind fach- und branchenübergreifend. Ob Sie also zum Mond fliegen oder einen Flughafen bauen wollen: Nur wenn Sie die richtigen Planungsmethoden beherrschen, wird was draus.

Flughafen ist vielleicht kein gutes Beispiel, weil da jeder an das BER-Desaster denkt.

Engelfried: Es ist sogar ein perfek­tes Beispiel — nämlich dafür, wie man es nicht machen darf. Hätten die Verantwortlichen zuvor an unse­rem Studiengang teilgenommen, wä­re das sicher anders gelaufen.