Ihr Name macht gleich klar, worum es dieser Hochschule geht. Wer hier studiert, lernt, Nachhaltigkeit und ihre Span­nungsfelder zu verstehen, um später in strategisch wichti­gen Positionen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und man ist mit viel Herzblut und Engagement dabei. Denn es geht um alles, meint Präsi­dent Prof. Matthias Barth.

Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Das volle Programm

Matthias Barth

Schaut man sich die Resultate der Weltklimakonferenz in Ägypten an, hat man den Eindruck, einige haben es immer noch nicht begriffen.

Barth: Ja, es ist ernüchternd und frus­tierend. Deswegen darf man aber nicht zynisch werden oder den Kopf in den Sand stecken. Dazu geht es um viel zu viel. Wo immer möglich müssen wir uns weiter für einen gesellschaftlichen Wan­del in Richtung Nachhaltigkeit einset­zen — auch oder gerade dann, wenn es immer mal wieder Rückschläge gibt. In Anbetracht der aktuellen Weltlage haben wir schlichtweg keine Alternative.

Und auf den Notnagel Geoengineering hoffen? Also etwa auf Sonnen­segel in der Atmosphäre, die das Sonnenlicht reflektieren?

Barth: Dann hätten wir schon aufge­geben. Im Übrigen weiß niemand, ob das oder ähnliche Maßnahmen über­haupt funktionieren.

Wie schon auf den Demoschildern von Fridays for Future stand: „There is no planet B.“

Barth: So ist es. Deshalb setzen wir al­les daran, Lösungen mitzuentwickeln, damit die Menschheit nicht an der wohl größten Herausforderung dieses Jahrhunderts scheitert. Wir bereiten junge, engagierte Menschen darauf vor, Veränderungsprozesse zu initiie­ren und zu gestalten. Das ist wichtig, um unterschiedlichste Statusgruppen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Poli­tik mitzunehmen.

Könnte es passieren, dass — gerade auch angesichts solcher Ereignisse wie in Ägypten — die Wut der jungen Generation immer größer wird?

Barth: Damit muss man rechnen und es wäre nachvollziehbar. Doch genau so wichtig wie politisch zu handeln und seine Stimme zu erheben, ist es auch, an einer besseren Welt mitzuar­beiten. Etwa indem man sich durch ein passendes Studium fit macht, um später berufliche Positionen einzuneh­men, in denen man mitentscheiden kann.

So wie Nachhaltigkeitsstudiengänge heute gefragt sind, hat man den Ein­druck, dass viele Jüngere dazu be­reit sind.

Barth: Den Eindruck haben wir auch. Das Bewusstsein unter den jungen Menschen ist enorm gewachsen. Viele sind bereit, Verantwortung zu über­nehmen und sich voll zu engagieren.

Obwohl sie nichts dafür können.

Barth: Deshalb müssen wir Älteren alles nur Denkbare tun, um ihnen zu helfen, wo wir nur können.

Gibt es einen Ihrer Studiengänge, den Sie besonders empfehlen?

Barth: Sie sind alle gleich intensiv und so auf Nachhaltigkeit fokussiert, wie man es nur machen kann. Hinzu kommt, dass wir sie ständig anpassen und verbessern.