Wirtschaft ist zur Hälfte Psychologie, wusste schon Ludwig Erhard, der Vater des deutschen Wirtschaftswunders. Wie recht er hatte, wird einem schnell klar, wenn man sich für den Bachelorstudiengang Wirtschaftspsychologie der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe entscheidet. So sieht es auch Prof. Michael Minge.
TH Ostwestfalen-Lippe
Schaut man sich das Curriculum Ihres Studiengangs an, staunt man nicht schlecht, welche Spannbreite Wirtschaftspsychologie hat.
Minge: Ja, sie ist ein sehr wichtiges Element der Wirtschaft. Nicht anders als in allen anderen Lebensbereichen.
Sie selbst sind Ingenieur und Psychologe. Eine seltene Mischung.
Minge: Die jedoch großen Reiz hat und mich besonders sensibel für das Zusammenspiel von Hard Facts und Soft Facts gemacht macht.
Umsatz und Gewinn als Hard Facts, und der Weg dorthin als Soft Facts?
Minge: (lacht) So könnte man zugespitzt sagen.
Wie viel Psychologie braucht man, um ein guter Manager zu sein?
Minge: Je mehr, desto besser, weil man dann nicht nur andere, sondern auch sich selbst besser versteht.
Damit sollte sie eigentlich zu den BWL-Kernfächern gehören.
Minge: Das wäre nicht falsch. Bei guten MBA-Programmen gehört sie zum Teil dazu, etwa im Fach Leadership.
Eines Ihrer Gebiete ist Innovationspsychologie. Klingt spannend. Was muss man mitbringen, um ein Steve Jobs zu werden?
Minge: Ein sehr weites Feld. Es hat viel mit der Persönlichkeit und mit Kreativität zu tun. Die Persönlichkeit lässt sich kaum ändern. Aber Kreativität kann man fördern und sogar regelrecht entfesseln, wenn man das richtige Umfeld schafft.
Was auch nötig ist, wenn man in einer Branche tätig ist, die von Kreativität lebt.
Minge: Deshalb haben wir vor allem die Smart Economy im Auge.
Wie theoretisch ist das Studium?
Minge: Ganz ohne geht es nicht. Doch wir statten jeden mit viel Methodenrüstzeug für die Praxis aus.