Der Themenkomplex Steuern, Accounting, Wirtschaftsrecht lockt viele an. Denn er bietet viele berufliche Möglichkeiten.
Studienreport Taxation
Zu Steuern hat fast jeder eine Meinung. Verständlich, denn fast jeden betreffen sie, fast jeder muss etwas von dem an den Staat abgeben, was er sich — oft sehr mühsam — erarbeitet hat. Außer er oder sie hat es geerbt. Also machen sich viele Gedanken, wie hoch ihre Steuern sind und wie hoch sie allenfalls sein sollten. Haben sie das Gefühl, sie sind zu hoch oder gar viel zu hoch, können sie sehr ärgerlich werden. Umso mehr, wenn sie das Gefühl haben, der Staat kann nicht mit dem Geld umgehen, das ihm die Bürgerinnen und Bürger anvertrauen, weil er es oft für die falschen Sachen rauswirft. Dafür gibt es nicht nur ein paar Beispiele, sondern seit Gründung der Bundesrepublik viele Tausende. Der Bund der Steuerzahler und andere haben sie oft dokumentiert.
Ein Teil der schlechten Meinung, den viele Menschen von Politikern haben, rührt auch daher. Während sie selbst oft jeden Euro umdrehen müssen, um über die Runden zu kommen — wie etwa jetzt bei der hohen Inflation —, sehen sie gutgelaunte Politiker in dicken Autos durch die Gegend fahren, denen überall der Schlag aufgerissen wird und die Türen aufgehalten werden. Oder wie sie sich lachend bei Staatsbanketten über die Leckereien hermachen und sich zuprosten.
Da wirkt der Grüne Cem Özdemir, der mal schnell zum Schloss Bellevue radelte, um seine Ernennungsurkunde zum Minister vom Bundespräsidenten in Empfang zu nehmen, ausgesprochen erfrischend. Während andere sich natürlich chauffieren ließen. Doch so einen wie den ehemaligen Präsidenten José Alberto Mujica Cordano von Uruguay, genannt „El Pepe“, der stets in seinem alten VW durch die Gegend tuckerte, und in seinem Häuschen statt im Präsidentenpalast wohnte, wird es in Deutschland nie geben.
Manche wissen schon früh, wo die berufliche Reise ungefähr hingehen soll. Spuken einem Buchführung, Steuern und ähnliches im Kopf herum, so hält die Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain einen ungewöhnlichen und zugleich vielversprechenden Studiengang für einen bereit, meint sein Leiter Prof. Christian Fink. Weiter ...
Steuern sind ein unendliches und ewiges Thema. Wobei man keine Vorlesung zu Steuergerechtigkeit besuchen muss, um zu sehen, dass sie hierzulande viel zu hoch sind. Deutschland gilt zu Recht als Hochsteuerland. Und warum sind die Steuern in einem Land wie der Schweiz viel niedriger, die auch noch perfekt organisiert ist und nicht so viele Schlaglöcher, vom Einsturz bedrohte Brücken, gepflegte Schulen und eine viel pünktlichere Bahn hat, die durch viel schwierigeres Gelände fährt?
Deutsche Politiker hassen solche Vergleiche, wie sie überhaupt den Steuerwettbewerb zwischen Ländern nicht mögen. Denn der macht sehr oft deutlich, wie andere Länder mit viel niedrigeren Steuern viel mehr bewirken. Die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika begann bekanntlich mit einer Steuerrevolte. In Deutschland ist eine solche Revolte eher undenkbar. Obwohl manche zucken, wenn man ihnen sagt, dass die Abgabenlast, bezogen auf die Einkommensteuer und die Sozialabgaben, hierzulande mit am höchsten ist. Deshalb kann es auch so mancher Berufsanfänger nicht fassen, was von seinem eigentlich ganz guten Bruttogehalt letztlich übrigbleibt. Schaut man sich die gesamte Abgabenlast an, rechnet man also alle Steuern hinzu wie Umsatz, Versicherungssteuer, Mineralölsteuer, Kfz-Steuer, Alkoholsteuer und was es sonst noch so alles gibt, wird manchem vollends schwindelig. Danach zahlt die durchschnittliche Familie mit zwei Kindern über 70 Prozent Steuern.
Oft versteht man auch den Sinn von Steuern nicht. Warum muss jemand, der von bereits versteuertem Geld etwas kauft, nochmals latzen? Nämlich die Mehrwertsteuer. Statt dass man sich freut, dass er Geld ausgibt und die Wirtschaft ankurbelt. Ein Finanzwissenschaftler erklärte es mal so: Statt den Bürger mit einer riesigen Einkommensteuer zu verschrecken, führt man viele Steuern ein, kleine und größere, und vor allem sollte es möglichst verwirrend und undurchsichtig sein. Dann wenden sich die meisten erschöpft ab und ergeben sich früher oder später in ihr Schicksal. Wie heißt es so schön: Nirgendwo ist der Staat so kreativ wie beim Erfinden neuer Steuern. Sind sie erst einmal in der Welt, wird er sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, sie wieder abzuschaffen. Schönes Beispiel: der unselige Solidaritätszuschlag. Also bleiben zwei Erkenntnisse: Born to be free, taxed to death. Und: Im Leben sind zwei Dinge unausweichlich: der Tod und die Steuern.
Kein Wunder, wenn jeder versucht, so wenig wie möglich Steuern zu zahlen. Da geht es den Privaten nicht anders als den Unternehmen. Für beide sind Steuern Kosten, die den Gewinn reduzieren. Bei Unternehmen kann das dazu führen, dass sie ein Land verlassen oder sich dort erst gar nicht ansiedeln. Auch Private gehen deshalb ins Ausland. Umgekehrt locken Länder oft mit Steuervorteilen, damit sich Unternehmen bei ihnen niederlassen. Manche wie das einstige Armenhaus Irland haben das sehr konsequent getan und auf diese Weise viele internationale Unternehmen angelockt, was ihm den Spitznamen „keltischer Tiger“ in Anlehnung an die asiatischen Tigerstaaten wie Hongkong oder Singapur einbrachte.
Wohin soll die berufliche Reise gehen? Mit dem Masterstudiengang „Taxation, Accounting and Finance“ der Uni Paderborn bieten sich später viele Möglichkeiten an. Man kann also beruhigt in die Zukunft sehen, meint der Studiengangsleiter Prof. Michael Ebert. Weiter ...
Gerade weil Politiker den Steuerwettbewerb nicht mögen, ist er sehr zu begrüßen. Er zwingt die Staaten, ständig ihre Ausgaben zu überprüfen und auf eine schlanke und effiziente Verwaltung zu achten. Ist beispielsweise der Beamtenapparat zu aufgebläht? Wie viel Personal ließe sich mit modernen digitalen Prozessen einsparen?
Das erfordert ein ständiges Abwägen, was man bei einigen großen Staaten oft vermisst, die ihre Bürokratie zum großen Ärger der Bürger permanent aufpumpen und den Staat damit unbeweglich machen. Und es geht um Gerechtigkeit. Die nicht gegeben ist, wenn beispielsweise die Bürger und Eigentümer von Personengesellschaften bei der Einkommensteuer und bei Verbrauchsteuern kräftig zur Kasse gebeten werden, während sich Kapitalgesellschaften kaum an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen.
Dass immer die steueroptimale Lösung gesucht wird, ist nicht nur verständlich, sondern auch legitim. Etliche Unternehmen übertrieben es jedoch mithilfe von Steueroasen und bezahlten oft so gut wie gar keine Steuern, nutzten jedoch intensiv die Infrastruktur der Länder, in denen sie tätig waren.
Dies ändert sich jetzt durch die 2021 von 136 Ländern beschlossene globale Mindeststeuer. Sämtliche Gewinne, die ein internationaler Konzern weltweit erwirtschaftet, werden mit 15 Prozent versteuert, gleichgültig, wo sie entstehen. Bislang zahlen
die Tochterunternehmen des Konzerns, die in Steueroasen sitzen, kaum Steuern, wovon der Gesamtkonzern profitiert. Das ist künftig nicht mehr möglich.
Im letzten Wintersemester startete der „Weiterbildungsmaster Steuerberatung“ an der Universität Bamberg. Genau die richtige Ausbildung für diejenigen, die nicht nur einen Master machen wollen, sondern sich zudem den Steuerberater als Berufsziel gesetzt haben und damit schnell vorankommen wollen, erläutert Prof. Thomas Egner. Weiter ...
Nach der EU-Richtlinie gilt die Mindestbesteuerung für alle international tätigen Unternehmen und große inländische Gruppen, die einen Umsatz von über 750 Mio. Euro erwirtschaften. Damit es sich nicht mehr lohnt, Gewinne in Steueroasen mit niedrigen Sätzen zu verschieben, kann der Fiskus im Heimatstaat der Unternehmen künftig zudem die Differenz kassieren.
Erstaunlicherweise hat sogar Irland das Abkommen unterzeichnet. Außerdem hat das Land im Oktober 2021 ein nationales Gesetz verabschiedet, wonach Firmen mit einem Umsatz von über 750 Mio. Euro 15 statt 12,5 Prozent Steuern zahlen. Damit wollte man offenbar neuem Ärger mit anderen europäischen Ländern vorbeugen. Auch US-Präsident Biden hat die Mindestbesteuerung abgesegnet. Voraussetzung war jedoch, dass Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und Spanien auf ihre davor eingeführten nationalen Digitalsteuern verzichten. Diese zielten vor allem auf die großen amerikanischen Tech-Konzerne ab, die sich durch das weltweite Verschieben von Gewinnen größtenteils der Besteuerung entziehen.
Die legalen Wege zum Steuersparen zu nutzen, ist sogar die Pflicht von Vorständen. Sie aufzuspüren ist die Aufgabe von Steuerfachleuten. Kleinere Unternehmen engagieren in der Regel externe Steuerberater, während größere oft eine eigene Steuerabteilung mit entsprechenden Experten unterhalten.
Während Steuern für manche eher ein unangenehmes, vielleicht sogar emotional negativ belastetes Thema sind, sehen nicht wenige hier ein hochinteressantes Betätigungsfeld. Gangbare Lösungen für Privatleute und Unternehmen zu finden, die Geld sparen und bei Letzteren somit auch zum Überleben und zum Erfolg beitragen, ist für sie eine faszinierende und auch befriedigende Aufgabe.
Die Globalisierung hat dazu geführt, dass das internationale Steuerrecht immer mehr Bedeutung erlangte. Wer es studieren will, ist an der Hochschule Rhein-Waal am Niederrhein genau richtig — und findet sich unter vielen ausländischen Studentinnen und Studenten wieder. Der Bachelorstudiengang International Taxation and Law wird von Prof. Norbert Dautzenberg geleitet. Weiter ...
Viele richten deshalb früh ihr Studium danach aus, indem sie sich auf Fächer wie Rechnungslegung und betriebliche Steuerlehre, aber auch auf Controlling konzentrieren. Das kann man im Rahmen eines regulären BWL-Bachelorstudiums tun, aber auch, indem man schon früh spezielle Bachelorstudiengänge und später noch ein spezielles Masterstudium wählt.
Mittlerweile bieten eine Reihe von Hochschulen diese Studiengänge an. Manchmal geht es dabei sogar speziell um Unternehmenssteuern oder um internationales Steuerrecht. Immer mehr zielen diese Studiengänge auch darauf ab, die Teilnehmer auf den Beruf des Steuerberaters vorzubereiten, manchmal auch gleich noch auf den Beruf des Wirtschaftsprüfers. Durch einige von ihnen verkürzt sich die Praxisausbildung des Steuerberaters auf zwei Jahre, was eine erhebliche Erleichterung ist.
Oft holen diese Studiengänge weit aus und befassen sich intensiv mit dem betrieblichen Rechnungswesen und auch mit wirtschaftsrechtlichen Fragen. Sie allein befähigen jedoch nicht dazu, den Beruf des Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers auszuüben. Das erfordert das Bestehen der Berufsexamina. Die Studiengänge qualifizieren jedoch für die Arbeit in Steuerabteilungen von Unternehmen und in großen Steuerberatungsgesellschaften, die solche Experten ebenfalls benötigen, selbst wenn sie keine Steuerberater sind. Nicht selten werden die Studiengänge auch nachträglich von Steuerberatern absolviert, etwa um sich im internationalen Steuerrecht fit zu machen.
Bei der Banklehre kam ihr der Gedanke, Steuerberaterin zu werden. Den Plan hat sie dann im Bachelorstudium und während ihres Masterstudiums an der Universität Freiburg konsequent verfolgt. Im Herbst geht Daria Mutter ins Steuerberaterexamen und den Tax-master hat sie auch in Kürze in der Tasche. Weiter ...
Da viele, die sich beruflich mit Steuern befassen wollen, auch das Steuerberaterexamen anstreben, sind einige Taxation-Studiengänge eng mit ihm verzahnt. Manchmal kann sogar die Abschlussarbeit vorgezogen werden, um gleich nach dem Studium in die Berufsexamina gehen zu können.
All das zeigt, dass man sich gut informieren muss, welches der richtige Studiengang für einen ist. Ja, es ist eine kleine Wissenschaft geworden, doch die Suche lohnt sich, wenn am Ende alles den eigenen Bedürfnissen entspricht und perfekt ineinandergreift.
Wie meist gibt es einige Angebote als Vollzeitzeitstudium in Präsenz. Andere Studiengänge finden berufsbegleitend nur online und mit Studienbriefen statt. In einigen Fällen sind es Hybrid-Lösungen mit Online-Elementen und mit zusätzlichen Präsenz-Vorlesungen am Wochenende. Auch hier ist für jeden etwas dabei.
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